Eine Studie von Eurostat besagt, dass ausländische Arbeitnehmer im Vergleich zu inländischen Arbeitnehmern häufig zu gut für den Job qualifiziert sind, den sie haben.

Erhebliche Unterschiede

In der Definition des Wörterbuchs ist Überqualifikation die Nichtübereinstimmung zwischen dem Schulabschluss des Arbeitnehmers und dem für den von ihm ausgeübten Job erforderlichen Schulabschluss. Im Klartext: Wir sprechen hier von einem Arbeitnehmer, der im Vergleich zu dem, was für seine Stelle gefordert wird, überqualifiziert ist.

Sind also mehr ausländische als inländische Arbeitnehmer in ihrem Job überqualifiziert? Diese Feststellung trifft fast überall in der Europäischen Union zu, außer in der Tschechischen Republik und in Belgien, wo im Jahr 2021 21,4 % der Belgier überqualifiziert waren, während 21 % der Bürger aus anderen EU-Ländern überqualifiziert waren.

In anderen Ländern sind die Unterschiede viel größer, wie z. B. in Griechenland: 32,1 % der griechischen Staatsangehörigen sind überqualifiziert, während 69,5 % der Arbeitnehmer, die in Griechenland arbeiten, aber aus einem Nicht-EU-Land stammen, überqualifiziert sind. Dasselbe gilt für Italien, wo der Unterschied noch größer ist (19,1 % bei Inländern und 67,1 % bei ausländischen Arbeitnehmern).

Keine großen Unterschiede in Luxemburg

In der Großregion ist der Trend zwar vorhanden, aber weniger ausgeprägt. In Belgien sind Bürger, die aus einem anderen Land der Europäischen Union stammen und im Land arbeiten, sogar seltener überqualifiziert als Belgier. Bei Personen aus Nicht-EU-Ländern sind es 35,8 %, die überqualifiziert sind.

Die Ergebnisse sind in Frankreich und Deutschland recht ähnlich, wo weniger Inländer als Ausländer überqualifiziert sind. Die Zahlen sind dennoch wichtig: 20 % der Franzosen sind heute im Hinblick auf ihre derzeitige Beschäftigung überqualifiziert, das ist jeder Fünfte (was dem EU-Durchschnitt von 20,8 % entspricht).

Die einzige Ausnahme ist Luxemburg, wo 5 % der Arbeitnehmer mit luxemburgischer Staatsangehörigkeit überqualifiziert sind und nur knapp über 8 % der Arbeitnehmer aus Nicht-EU-Ländern.