Der Keramikhersteller Villeroy & Boch schließt sein Werk in Luxemburg-Rollingergrund.

Ursprünglich war von 300 Entlassungen die Rede. Nun sollen wenigstens rund 90 Stellen in der Verwaltung erhalten bleiben.
Die  Entlassungen sind Villeroy & Boch zufolge erst für 2010 geplant. Dies sei ein “schwacher Trost”, so Arbeitsminister François Biltgen.

Medienberichten zufolge waren die Angestellten in der Nacht zu Freitag von der Werksschließung informiert worden.

Laut Unternehmensführung seien weitere Maßnahmen geplant, um die Effizienz und Produktivität des Unternehmens zu steigern. Offenbar soll die Produktion von Tassen, Tellern und anderen Porzellanwaren aus Luxemburg nach Asien verlegt werden.

Anfang der Woche hatte Villeroy & Boch bereits bekannt gegeben, kurz zu arbeiten. Nun wurde das Unternehmen konkreter. Insgesamt sollen rund 900 der etwa 9250 Arbeitsplätze wegfallen. Auch das Werk in Lübeck wird geschlossen.

Update 21. März:

Nach Bekanntgabe der Umstrukturierungspläne bei Villeroy & Boch haben luxemburgische Politiker und Gewerkschaftler heftigte Kritik gegen den Keramikhersteller erhoben. Man würde die Wirtschaftskrise als Vorwand für Umstrukturierungs- und Auslagerungsmaßnahmen missbrauchen. In der Großregion gehen nicht nur in Luxemburg mit rund 230 Stellen Arbeitsplätze verloren. Auch in Mettlach werden 70 und in Merzig sogar 150 Jobs gestrichen.