Verbraucherpreise erstmals gefallen

Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch mitteilte, sanken die Lebenshaltungskosten um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Mai hatte die Jahresteuerung in der Eurozone Null Prozent betragen. Im Vergleich zum Vormonat Mai zogen die Preise im Juni um 0,2 Prozent an. Damit lag die Inflation in der Eurozone weiter deutlich unter der Preisstabilitätsnorm der Europäischen Zentralbank (EZB) von «unter, aber nahe zwei Prozent» Jahresteuerung. Die Notenbank geht allerdings davon aus, dass die Preise im weiteren Jahresverlauf wieder anziehen werden. Höhere Inflationsraten werden dabei aber nicht erwartet; in ihren jüngsten Projektionen sagt die EZB für 2009 und 2010 jahresdurchschnittliche Inflationsraten von 0,3 Prozent beziehungsweise 1,0 Prozent voraus. Der anhaltende Rückgang der Teuerung auf Jahressicht ist wie in den Vormonaten vor allem auf die seit Mitte 2008 deutlich gesunkenen Energiepreise zurückzuführen. Diese lagen im Juni um 11,8 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Ohne Energie wies Eurostat eine Jahresteuerung von 1,2 Prozent (Mai: 1,4 Prozent) aus. Etwas günstiger als vor einem Jahr waren zudem Nahrungsmittel, die sich um 0,2 Prozent verbilligten. Für die gesamte EU wies Eurostat für Juni eine Jahresinflation von 0,6 Prozent (Mai: 0,8 Prozent) aus. Innerhalb der Eurozone verzeichneten im Juni Irland (minus 2,2 Prozent) und Portugal (minus 1,6 Prozent) die niedrigsten Inflationsraten. Die höchste Teuerung wurde für Malta (plus 2,8 Prozent) und Finnland (plus 1,6 Prozent) registriert. In Deutschland stagnierten die Preise auf Jahressicht.