Die Affäre um lukrative Steuervorteile für internationale Großkonzerne in weitet sich aus:
Deutlich mehr Unternehmen als bislang bekannt haben in Luxemburg ihre Steuerlast reduziert.

Das berichteten NDR, WDR und “Süddeutsche Zeitung” am Dienstag unter Berufung auf Datensätze, die ein Whistleblower dem Internationalen Konsortium für Investigative Journalisten (ICIJ) vergangenen Monat zugespielt hat.

Big Four in Steuerdeals verwickelt

Neue Dokumente zu den dubiosen Steuerpraktikenim Großherzogtum belasten demnach sowohl weitere Großkonzerne wie Skype und Disney, als auch weitere Beratungsunternehmen. Neben Pricewaterhouse-Coopers tauchten dem Bericht zufolge nun auch Deloitte, Ernst & Young sowie KPMG in den Daten auf.

Erfasst sind dem Bericht zufolge rund 50 sogenannter “Advance Tax Agreements” für 35 Firmen.
Darin haben sich die Konzerne zum Teil Steuerraten von weniger als einem Prozent auf die nach Luxemburg verlagerten Gewinne zusichern lassen.

Die “Advance Tax Agreements” verstossen nicht gegen Luxemburger Gesetze.
Die Regierung erklärte dazu, das Land wolle künftig betroffene Länder verstärkt informieren.
Die EU-Kommission erwägt aber, Unternehmen zur Offenlegung von individuellen Absprachen mit dem Fiskus von EU-Staaten zu zwingen.
Das Gremium prüfe, ob sich eine entsprechende Berichtspflicht gesetzlich vorschreiben lasse, berichtete das “Handelsblatt” am Mittwoch und beruft sich auf EU-Kommissionskreise.
Konkret denke die Behörde an den jährlichen Geschäftsbericht der Unternehmen.