In der “Luxleaks”-Affäre um Steuervorteile für internationale Konzerne in Luxemburg wird den Informanten jetzt der Prozess gemacht.

Wie das luxemburgische Justizministerium am Freitag mitgeteilt hat, müssen sich vom 26. April an vor einem Gericht in Luxemburg-Stadt drei Personen verantworten, weil sie die Steuerdeals zwischen Unternehmen und Steuerbehörden an die Öffentlichkeit brachten.

Angeklagt sind demnach zwei Ex-Mitarbeiter der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) sowie ein französischer Journalist.

Die früheren PwC-Angestellten werden des Diebstahls, des illegalen Zugriffs auf ein Computersystem, der Weitergabe von Geschäftsgeheimnissen, des Bruchs der beruflichen Schweigepflicht und des Besitzes gestohlener Dokumente beschuldigt.
Der Journalist ist angeklagt, unterschlagene Dokumente veröffentlicht zu haben.

Für den Prozess sind fünf Verhandlungstage bis zum 4. Mai angesetzt.

Die “Luxleaks” genannten Veröffentlichungen lösten eine europaweite Diskussion über Steuertricksereien aus.
Die luxemburgischen Finanzbehörden hatten über Jahre hinweg mit einer Reihe Großkonzerne individuelle Vereinbarungen über die zu zahlenden Steuern geschlossen.
Die luxemburgische Regierung hatte ebenso wie PwC und die Unternehmen erklärt, diese Steuerfestsetzungen (“Tax Rulings”) entsprächen den geltenden Gesetzen.