Deutschland ist beim neuesten Korruptionsindex, den die internationale Antikorruptionsorganisation jährlich veröffentlicht, vom zehnten auf den zwölften Platz zurückgefallen.
Die Bundesrepublik wurde überholt von Großbritannien und Luxemburg, die im vergangenen Jahr noch gleichauf lagen, sich jetzt aber verbesserten.

Mit dem Korruptionswahrnehmungsindex misst Transparency International (TI) jährlich weltweit die Korruption in Politik und Verwaltung.
Da es schwierig ist, Phänomene wie Bestechung, die Entwendung von öffentlichen Mitteln oder den Missbrauch öffentlicher Ämter zu erfassen und zwischen den Staaten vergleichbar zu machen, zieht TI insgesamt 13 Befragungen von Länder­experten und Geschäftsleuten heran.
Durchgeführt werden sie von unabhängigen Institutionen, die auf die Analyse von Wirtschaftsführung und Wirtschaftsklima spezialisiert sind.

Neuseeland bleibt Spitzenreiter

Maximal kann ein Staat auf 100 Punkte kommen.
Neuseeland belegt mit 89 Punkten erneut Platz eins als am wenigsten korruptes Land der Welt.
Ganz am Ende der 180 Staaten steht Somalia (9 Punkte).
Ein hohes Korruptionsniveau sieht TI bei mehr als zwei Drittel der Staaten.
Sie kommen auf weniger als 50 Punkte.
Darunter sind die EU-Mitgliedsländer Kroatien (Platz 57), Griechenland (59), Rumänien (59), Ungarn (66) und Bulgarien (71).
Deutlich verbessert haben sich in den letzten sechs Jahren Senegal und Großbritannien.
Dagegen sind Syrien und der Jemen zurückgefallen, aber auch Australien. Weitere interessante Ränge: Die USA stehen auf Platz 16, China auf 77, die Türkei auf 81 und Russland auf 135.

“Mehr Korruption geht einher mit weniger Beachtung bürgerlicher Freiheiten sowie von Rechtsstaatlichkeit”, sagte die Vorsitzende von Transparency International, Ferreira Rubio, der Nachrichtenagentur AFP.
Daher sage der Index auch etwas über den Stand der Demokratie in dem betreffenden Land aus: “Wenn wir gegen Korruption kämpfen, kämpfen wir für Demokratie.” (Foto/Grafik: Transparency International)