Weil der Tag der Arbeit, der 1. Mai, in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt, sprechen sich in Deutschland Politiker von Linken und Grünen dafür aus, Feiertage künftig nachzuholen.

Was in Luxemburg ganz normal ist, könnte es also bald auch in Deutschland geben: Fällt ein Feiertag auf einen Sonntag oder sogar Samstag, steht Arbeitnehmern ein zusätzlicher freier Tag zu.

In der Bundesrepublik heißt es bislang schlichtweg: Pech gehabt.
Lange Wochenenden mit Brückentagen sind dann nicht möglich.

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Jeder verlorene Feiertag bedeute mehr Stress und weniger dringend benötigte Erholung von den Belastungen durch die Arbeit und die Pandemie betonte Jan Korte, der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Linksfraktion im Bundestag.
Man werde parlamentarisch tätig werden, damit künftig keine Feiertage mehr ausfielen.
Beate Müller-Gemmeke, Arbeitsmarktexpertin der Grünen, äußerte sich in einem Gespräch mit der Rheinischen Post ähnlich.
Es sei jetzt an der Zeit, gesellschaftlich darüber zu diskutieren, dass Feiertage, die auf einen Sonntag fallen, nachgeholt werden könnten, wie dies bereits in einer ganzen Reihe von Ländern der Fall sei.

Sonderregel nicht nur in Luxemburg

In Großbritannien, Irland und Spanien wird der Feiertag direkt am darauf folgenden Montag nachgeholt.
Auch in Australien wird so verfahren.
In Luxemburg muss innerhalb vom drei Monaten ein Ersatz angeboten werden.
Oftmals wird der Tag aber auch einfach dem Urlaubskonto zugeschrieben.
In Belgien kann der Arbeitgeber bestimmen, welcher Tag frei gemacht werden kann.

Das kostet ein Feiertag die Wirtschaft

Aus Sicht Deutschlands Arbeitgeber hat Deutschland ohnehin zu viele Feiertage.
Denn jeder Tag, an dem nicht gearbeitet wird, mindert sich der Gewinn.
Doch wie viel Geld geht der Wirtschaft durch so einen freien Tag eigentlich verloren?
Ein Wirtschaftsforscher hatte 2020 errechnet, dass in Deutschland ein Feiertag, der auf einen Werktag fällt, etwa 3,5 Milliarden Euro kostet.