Nach seinem Abschlusspraktikum der Miage-Schule bei einem Unternehmen in Luxemburg wird Eric, der damals noch Grenzgänger war, direkt eingestellt. Er arbeitet dort vier Jahre lang. Das Unternehmen ist auf die Vermittlung von Entwicklern spezialisiert. Der Beruf gefällt ihm, denn er hat mehr oder weniger lange Projekte in den verschiedensten Unternehmen, in die er vermittelt wird. Durch seine Leidenschaft am Beruf und seinem guten Ruf in seinem Bereich mangelt es ihm nicht an Arbeit.

Vor zwölf Jahren gründete er seine Firma in Luxemburg und ließ sich dort nieder

Als Entwickler, aber auch als Unternehmer mit Leib und Seele, beschließt er, seine Firma für IT-Entwicklung in Luxemburg zu gründen. Er bietet insbesondere die Erstellung von Websites und mobilen Anwendungen, aber auch einen Sicherheitsservice für Websites und Server an.

Ein Jahr später lässt er sich in Luxemburg nieder. Dort fühlt er sich wohl und spart sich die Zeit des Pendelns.

Telearbeit während der Pandemie und danach!

Als die Pandemie im März 2020 begann, war sein Team von fünf Entwicklern de facto im Telearbeitsverhältnis. Insgesamt schien es nach einigen Anpassungen gut zu laufen, vor allem in Bezug auf alles, was den Teil “Sicherheit” betraf.

Gegen Ende des Jahres beschwerten sich jedoch mehrere Kunden unter anderem über die verspätete Lieferung ihrer Websites oder Anwendungen, und Eric begann, sich Fragen zu stellen. Er stellt fest, dass zwei seiner Mitarbeiter, ein Entwickler und ein Grafikdesigner, für ähnliche Projekte doppelt so lange brauchen. Durch Quervergleiche findet er heraus, dass sie in Wirklichkeit während ihrer Arbeitszeit andere Arbeiten für andere Kunden erledigen. Nach einer Diskussion kündigen die beiden Angestellten und machen sich selbstständig.

Sie fordern Telearbeit

Im Jahr 2021 vervielfacht Eric die Zahl der Stellenanzeigen, aber wie er sagt “Alle Guten haben einen Job und die anderen verlangen unanständig hohe Gehälter”. Schließlich gelingt es ihm Personal einzustellen. Aber gleich zu Beginn verlangen die beiden Kandidaten, die ihn interessieren, einen Tag pro Woche oder sogar zwei Tage Telearbeit. Da er keine andere Wahl hat, stimmt er zu.

Lesfrontaliers: Wo stehen Sie heute? “Im Juni habe ich alle zusammengerufen, um ihnen zu sagen, dass sie jetzt wieder physisch ins Büro kommen müssen. Der Austausch ist viel einfacher, vor allem wenn mehrere Personen am selben Projekt arbeiten müssen. Da ich den beiden Neuen einen Tag Telearbeit gewährt hatte, habe ich auch den drei alten Mitarbeitern einen Tag gewährt.”

Lesfrontaliers: Wie haben sie reagiert? “Ein Mitarbeiter sagte mir es wäre in Ordnung, der zweite war ebenfalls einverstanden, wollte aber nicht am gleichen Tag wie die anderen zuhause arbeiten. Der dritte lehnte ab. Er erklärte mir, dass er sowohl zu Hause als auch im Büro arbeiten kann und dass er nur einen Tag ins Büro kommen wolle. Ich sollte dann entscheiden, ob ich das annehme oder bleiben lasse”.

Eric erklärt uns, dass es einen so großen Mangel an qualifizierten Entwicklern gibt, dass er in die Enge getrieben wird

Lesfrontaliers: Warum haben Sie uns kontaktiert? “Ich habe die Nase voll von Telearbeit. Wenn die Leute zu Hause bleiben wollen, sollen sie einfach ihre eigene Firma gründen. Jedes Mal, wenn ich alle, die an einem gemeinsamen Projekt arbeiten, zusammenbringen muss, gibt es immer einen oder zwei, die im Telearbeitsverhältnis arbeiten. Wir machen Besprechungen, bei denen ein Teil im Büro sitzt und der andere Teil per Videotelefonie. Wenn wir Modelle oder Code-Schnipsel zeigen wollen, verlieren wir Zeit. Manchmal erklärt einer sein Projekt oder Problem, dann müssen wir aber oft denjenigen, der im Telearbeitsplatz sitzt, kontaktieren, um ihn auf dem Laufenden zu halten oder zu fragen, ob er helfen kann. Wir sind weniger effizient, seit wir nicht mehr alle im Büro arbeiten”.

Er fügt hinzu: “Ich möchte, dass die Leute verstehen, dass man als Unternehmer ein Risiko eingeht. Jeden Monat müssen wir die Gehälter auszahlen und die verschiedenen Steuern zahlen. Wir versuchen, so gut wie möglich zu wirtschaften, während wir 60 Stunden pro Woche arbeiten. Manche Leute sollten einfach verstehen, dass es eine Zeit gibt, in der man in einer Firma arbeitet, und eine Zeit, in der man zu Hause bleibt.”

Lesfrontaliers: Sind Sie gegen Telearbeit? “Ich bin nicht dagegen, wenn es auf eine ehrliche Art und Weise gemacht wird und die Leute so arbeiten, als ob sie im Büro wären. Außerdem wäre es einfacher, wenn sich alle darauf einigen würden, denselben Tag zu nehmen. Aber das geht nie, jeder hat einen anderen Wunsch. Der eine will den Mittwoch für die Kinder, der andere den Freitag, um am Donnerstagabend nach Hause nach Lüttich zu fahren usw.”

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