Die deutlich gesunkene Nachfrage aus dem In- und Ausland hat im November 2008 erneut zu einem starken Rückgang der Auftragseingänge in der rheinland-pfälzischen Industrie geführt.

Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems sanken die Aufträge im siebten Monat in Folge. Wie bereits im Oktober waren alle Branchen von den Rückgängen betroffen. Das Ordervolumen lag preisbereinigt um 40,3 Prozent niedriger als im November 2007. Die Bestelltätigkeit aus dem Ausland blieb um 49,6 Prozent unter dem Vorjahreswert; aus dem Inland kamen 29,9 Prozent weniger Aufträge als ein Jahr zuvor. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes lagen die Auftragseingänge bundesweit um 27,2 Prozent niedriger als im November 2007 (Ausland: minus 30 Prozent; Inland: minus 24,1 Prozent).

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Die Rückgänge werden maßgeblich vom Fahrzeugbau bestimmt, dessen Auftragseingänge bereits seit Februar unter den Werten der jeweiligen Vorjahresmonate liegen. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass sich die Auftragseingänge im Jahr 2007 auf einem sehr hohen Niveau bewegt haben, das Ausmaß der Rückgänge sich also zum Teil aus einem so genannten Basiseffekt erklärt. Im November lag das Ordervolumen inländischer Kunden im Fahrzeugbau um 64 Prozent unter dem Wert von November 2007, ausländische Geschäftspartner bestellten 87,2 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Erhebliche Einbußen bei den Auftragseingängen verzeichneten auch der Maschinenbau (minus 46,7 Prozent), die chemische Industrie (minus 33,5 Prozent), die Metallindustrie (minus 22,9 Prozent) sowie die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren (minus 17,7 Prozent). In allen Branchen entwickelte sich die Auslandsnachfrage ungünstiger als die Inlandsnachfrage.

Die seit Monaten anhaltende negative Entwicklung der Auftragseingänge zeigt bereits erste Auswirkungen auf die Umsätze. Im Jahresverlauf hatte die Industrie aufgrund großer Auftragsbestände noch ein Umsatzplus zu verzeichnen, das jedoch immer weiter abschmolz.