Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen ist im Jahr 2008 erstmals gesunken.

Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems beantragten im vergangenen Jahr 4.258 Privathaushalte Verbraucherinsolvenz, das waren 192 weniger als im Jahr 2007 (minus 4,3 Prozent). Die Summe der Verbindlichkeiten lag bei 284 Millionen Euro und damit um 5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Seit der Novellierung der Insolvenzordnung Ende 2001* hatte es bis zum Jahr 2007 einen stetigen Anstieg gegeben. Eine mögliche Ursache des Rückgangs könnte die positive Wirtschaftsentwicklung in den vergangenen Jahren und die damit verbundene niedrigere Arbeitslosenzahl sein.

Bezogen auf jeweils 10.000 Einwohner wiesen die kreisfreie Stadt Pirmasens bzw. der Landkreis Kaiserslautern die höchsten Insolvenzhäufigkeiten auf. Die niedrigsten Quoten wurden für die kreisfreie Stadt Mainz und den Landkreis Cochem-Zell ermittelt.

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen sank gegenüber dem Jahr 2007 um 7,5 Prozent auf 1.279 und lag damit auf dem niedrigsten Stand seit dem Jahr 2000. Die Forderungen der Gläubiger beliefen sich auf 612 Millionen Euro (plus 5,4 Prozent).

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Unternehmensinsolvenzen 2008 nach ausgewählten Wirtschaftszweigen
Quelle: Statistisches Landesamt rheinland-Pfalz

Probleme im Handel

Der Bereich »Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen und Gebrauchsgütern« verzeichnete die meisten Unternehmensinsolvenzen (265). Es folgten das Baugewerbe mit 236 Insolvenzanträgen und das Gastgewerbe mit 136 Fällen.

Trier steht gut dar

Die meisten Insolvenzen je 1.000 aktive Unternehmen gab es in der kreisfreien Stadt Worms (14,9) bzw. im Landkreis Neuwied (14,5). Die kreisfreie Stadt Trier (3,3) bzw. der Landkreis Germersheim (3,8) verzeichneten die niedrigsten Quoten je 1.000 aktive Unternehmen.