Luxemburger sind reichste EU-Bürger

Die reichsten EU-Bürger wohnen in Luxemburg. Die Einwohner des Großherzogtums sind im Schnitt zweieinhalb Mal so vermögend wie der europäische Normalbürger. Wie das Statistische Amt der EU (Eurostat) am Donnerstag in Luxemburg mitteilte, bildet Bulgarien das Schlusslicht der EU-Rangliste. Dort haben die Menschen weniger als halb so viel Geld wie der statistische Durchschnittsbürger.

Eurostat untersuchte das Brutto-Inlandsprodukt (BIP) pro Kopf der 27-EU-Staaten, aber auch der Beitrittskandidaten Türkei, Kroatien und Mazedonien, aus dem Jahr 2008.

Maßgebliche Größe ist dabei der sogenannte Kaufkraftstandard (KKS). Dieser reicht von 253 Prozent des EU-Durchschnitts in Luxemburg bis 40 Prozent in Bulgarien. Deutschland liegt mit 116 Prozent knapp über dem Mittelwert, Italien liegt exakt im europäischen Durchschnitt und kommt auf 100 Prozent. Nach Luxemburg sind die Menschen in Irland, den Niederlanden und in Schweden im Schnitt am reichsten. 

Die ärmsten EU-Bürger leben in Mittel- und Osteuropa. Der EU-Anwärter Türkei landete mit 45 Prozent nur knapp vor Schlusslicht Bulgarien. Der Kaufkraftstandard ist eine Kunstwährung, die die Unterschiede zwischen den nationalen Preisniveaus ausgleicht. Mit einem KKS kann man in allen Ländern die selbe Menge Waren und Dienstleistungen kaufen.

Erfolg durch Ausländer

Der Erfolg der Luxemburger beruht Angaben von Eurostat zufolge zum Teil auf den vielen Ausländern, die in Luxemburg arbeiten. Sie tragen zwar zum BIP bei, zählen aber nicht zur Wohnbevölkerung, auf deren Grundlage das BIP pro Kopf berechnet wird.

Allerdings sollten die Ergebnisse von Vergleichen zwischen Stadtstaaten wie Luxemburg und Flächenländern wie Deutschland oder Frankreich relativiert werden. Die Pro-Kopf-Einkommen in urbanen Zentren liegen häufig über dem Landesdurchschnitt.