Die Lage am havarierten AKW Fukushima gerät völlig außer Kontrolle.

Neue Messwerte aus der Atomruine schüren die Angst vor einem Super-GAU:Im Reaktor 2 des nach der Beben- und Tsunami-Katastrophe havarierten japanischen Atomkraftwerks Fukushima eins hat nach Einschätzung der Regierung vorübergehend eine Kernschmelze eingesetzt.
Das sagte Regierungssprecher Yukio Edano am Montag. Die im dortigen Turbinengebäude im Wasser entdeckte hochgradige Radioaktivität sei auf diese teilweise Kernschmelze zurückzuführen, sagte der Sprecher. Vor der Nordostküste Japans hat sich am Montag unterdessen erneut ein schweres Erdbeben ereignet.

In dem Wasser waren mehr als 1.000 Millisievert pro Stunde gemessen worden. Der Betreiber der Anlage, Tepco, hatte zuvor seine Angaben korrigiert und spricht jetzt noch einer 100.000-fach höheren Konzentration als normal.
Zuvor war gemeldet worden, die Strahlung sei 10 Millionen Mal höher als sonst.
Der Regierungssprecher übte scharfe Kritik an dem Umgang Tepcos mit den Messwerten. Das sei „inakzeptabel“, sagte Edano.

Die Menschen in der japanischen Katastrophenregion im Nordosten des Landes kommen unterdessen weiterhin nicht zur Ruhe.
Sie wurden in der Früh um 7.24 Uhr Ortszeit von einem weiteren Nachbeben aufgeschreckt.