Benzin und Diesel kosten an den Zapfsäulen in Luxemburg im Durchschnitt 30 Cent weniger pro Liter, als in Deutschland.

Für viel Aufregung haben die kürzlich bekannt gegebenen Pläne der EU gesorgt, die Mindeststeuer für Diesel anzuheben – wodurch der vermeindlich billigere Kraftstoff mindestens so teuer würde, wie Super Benzin.

Jetzt legt Greenpeace Luxemburg nach – und fordert die Regierung auf, dem Tanktourismus endgültig ein Ende zu setzen.
Pikant, denn für Luxemburg ist die Frage nach der Diesel-Steuer von besonderer Bedeutung.
Schließlich ist der Tanktourismus, besonders der Dieselverkauf an durchfahrende Lastwagen, eine enorm wichtige Einnahmequelle im Staatsbudget.

Bis Ende der Legislaturperiode 2014 müsse klar sein, wie das Land aus dem Tanktourismus aussteigen könne.
Nach Angaben der Umweltschützer sorge der Tanktourismus in Luxemburg für eine schlechte Klimabilanz.
Vor allem LKW, die Luxemburg wegen des günstigen Kraftstoffs ansteuern würden, sorgten dafür, dass der Ausstoß von umweltschädlichem Kohlendioxid allein im Transportbereich sieben Mal höher liege als in Deutschland.

Auch die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) hatte das Großherzogtum Luxemburg im letzten Jahr aufgefordert, den Tanktourismus einzudämmen.
So forderte die Organisation in ihrem Umweltbericht von 2010, die Preise für Treibstoff mittelfristig anzuheben und so den Preisunterschied zu den Nachbarländern – also auch Deutschland – zu verringern.

Claude Wiseler (Minister für Nachhaltige Entwicklung und Infrastruktur) hatte damals betont, das Regierungsprogramm Luxemburgs sehe bereits einen schrittweisen Ausstieg aus dem Tanktourismus vor.