Rheinland-Pfalz will sich der Klage der Städteregion Aachen gegen die Wiederinbetriebnahme des belgischen Atomkraftwerks Tihange 2 anschließen.
Einem entsprechenden Vorschlag des Umweltministeriums hat jetzt der Ministerrat zugestimmt.
„Mit dem Klagebeitritt intensiviert Rheinland-Pfalz die Diskussion mit der belgischen Regierung, um den hochriskanten Atommeiler Tihange 2 endgültig stillzulegen“, erklärte UMweltministerin Ulrike Höfken.
Ein nuklearer Störfall in Tihange hätte die radioaktive Kontaminierung von Luft, Wasser und Nahrungsmitteln in der gesamten Region und darüber hinaus zur Folge.
„Der Weiterbetrieb dieser tickenden Zeitbombe ist unverantwortlich. Im Interesse der Bevölkerung setzen wir uns deshalb auf allen politischen und rechtlichen Ebenen für die Abschaltung des AKW ein“, so Höfken.

Die Klage der Städteregion Aachen, der auch das Land Nordrhein-Westfalen beigetreten ist, richtet sich gegen die Wiederinbetriebnahme des AKW Tihange 2. Dieses AKW war im Jahr 1983 ans Netz gegangen und hat nach belgischem Gesetz eine Laufzeit bis 2023. Aufgrund der Risse im Reaktorbehälter wurde das AKW im März 2014 stillgelegt und nach einer Überprüfung durch die belgische Atomaufsicht  im November 2015 wieder angefahren. „Da diese erneute Inbetriebnahme nach unserer Auffassung ohne Rechtsgrundlage erfolgte und die Ursache für die Risse im Reaktorbehälter nicht geklärt wurde, hat die Klage aus unserer Sicht Aussicht auf Erfolg“, erklärte Höfken.  

Von einer Klage gegen das in Lothringen gelegene Atomkraftwerk Cattenom siehr Rheinland-Pfalz hingegen vorerst ab.
Dabei hat es gerade erneut einen Zwischenfall gegeben.

Neue Webseite zu Radioaktivitätswerten der Großregion

Eine neue Webseite veröffentlicht auf einer grenzübergreifenden Landkarte stündlich aktuelle Messungen.
Diese können auch gezielt rund um die Atomkraftwerke der Großregion abgerufen werden – sowohl in Deutsch, als auch Französisch“, verkündete die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken heute in Trier gemeinsam mit ihrem saarländischen Amtskollegen Reinhold Jost sowie Vertretern aus Ministerien der Großregion zum offiziellen Start der Seite.
Witere Infos dazu gibt es hier.
Foto: UMweltministerium RLP