Die Echternacher Springprozession wurde im November vergangenen Jahres von der Unesco in die Liste der immateriellen Kulturgüter der Menschheit aufgenommen.

In der luxemburgischen  Abteistadt fanden am Sonntag die Feierlichkeiten dazu statt. Anwesend waren auch Großherzog Henri und Großherzogin Maria Teresa.

Am Sonntag Vormittag wurde im Informationszentrum der Springprozession die offizielle Unesco-Welterbe-Plakette enthüllt. Es folgte eine akademische Sitzung im Trifolion. Hier wurde thematisiert, welche Bedeutung die Aufnahme der Springprozession in die Liste des Unesco-Weltkulturerbes für die Abteistadt und das Großherzogtum hat.

Jahrhundertelange Tradition

Die Echternacher Springprozession ist ein religiöser Umzug, der jedes Jahr am Pfingstdienstag in Echternach abgehalten wird. Auf die traditionelle Polkamusik springen sämtliche Teilnehmer in Reih und Glied, mit drei Schritten nach vorne und zwei zurück, durch die Straßen bis zur Basilika zum Grab des heiligen Willibrord.

Die Tradition der Prozession geht ins 19. Jahrhundert zurück, der Ursprung kann aber schon bis ins Spätmittelalter zurück verfolgt werden. Der Ursprung hat die Springprozession liegt auch in der Verehrung des heiligen Missionsbischof Willibrord (658-739). Organisiert wird diese luxemburgische Tradition jedes Jahr vom Willibrord-Bauverein,  der auch die Abfolge der Pilger- und Musikgruppen festlegen.

Der Tanz oder Sprungschritte ist nirgends schriftlich festgehalten. Im Abteishof wird sich alljährlich in fünf Reihen aufgestellt und jeder Springer hält sich an seinem Nachbarn an mit einem weißen Tuch fest. Im Laufe der Zeit hat sich die Farbe geändert und mittlerweile hat sich ein rotes Tuch mehr oder weniger durchgesetzt. Eine Kleiderordnung ist nicht wirklich vorgeschrieben, viele Teilnehmer passen sich aber der traditionellen Kleiderordnung der Echternacher Springer an: schwarze Hose und ein weißes Hemd.

Die Motivation, bei der Springprozession mitzumachen, ist heute sowohl religiös als auch traditionell bedingt. Nicht nur angemeldete teilnehmer können mitspringen, sondern auch Besucher und Zuschauer dürfen sich am Springtanz beteiligen.