Das Bundeskriminalamt hat möglicherweise einen Sprengstoff-Anschlag auf das Stadion des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund vereitelt. Drei sprengstoffverdächtige Gegenstände seien laut BKA “im Nahbereich” des Stadions gefunden worden. Sie wurden “unschädlich gemacht bzw. gesichert”. Tatverdächtig sei ein 25 Jahre alter deutscher Staatsbürger. “Die kriminaltechnischen Untersuchungen zur Frage einer möglichen Funktionsfähigkeit der sprengstoffverdächtigen Gegenstände sowie der möglichen Verwendbarkeit der aufgefundenen Chemikalien dauern an. Nach einer ersten Einschätzung war jedoch nicht von einer akuten Gefährdung der Bevölkerung auszugehen”, teilte das BKA mit.

Bei der Durchsuchung der Wohnräume des Mannes waren neben “einem Laptop, externen Speichermedien, schriftlichen Unterlagen und umfangreichen Chemikalien” ebenfalls drei sprengstoffverdächtige Gegenstände sichergestellt worden. Auch diese wurden inzwischen unschädlich gemacht. Ob die Funde Auswirkungen auf das Liga-Heimspiel des BVB gegen Hannover 96 am Samstag haben, war zunächst unklar.

Laut Pressemitteilung des BKA hatte der Sachverhalt seinen Ausgangspunkt im Februar 2011, als “ein anonymer Hinweisgeber per E-Mail Kontakt zur Deutschen Botschaft in Islamabad/Pakistan mit der Absicht aufnahm, Informationen zu zwei zeitlich gestaffelten Anschlägen in Deutschland zu liefern”. Das BKA nahm dann Ermittlungen wegen des Verdachts der Vorbereitung eines Sprengstoffverbrechens auf.

Der anonyme Hinweisgeber geriet in der Folge selbst in Verdacht, zum Zwecke einer Erpressung ein Anschlagsszenario heraufbeschworen zu haben. Er wurde am Dienstag in einem Kölner Hotel festgenommen und gab an, im Bereich des Stadions drei Sprengsätze abgelegt zu haben und auch in seiner Wohnung drei Sprengsätze zu lagern. Dies bestätigten die Ermittlungen. Das Tatmotiv wird vom BKA als “bislang offen” bezeichnet.