(shk) – Anstatt wie geplant zum Januar werde das neue Gemisch “frühestens im Februar” an den Zapfsäulen erhältlich sein, sagte der Hauptgeschäftsführer des Mineralölwirtschaftsverbandes, Klaus Picard.

Die Einführung des neuen Benzins mit zehn Prozent Biosprit-Anteil an Deutschlands Tankstellen verzögert sich. Anstatt wie geplant zum Januar werde das neue Gemisch “frühestens im Februar” an den Zapfsäulen erhältlich sein, sagte der Hauptgeschäftsführer des Mineralölwirtschaftsverbandes, Klaus Picard, dem Bonner “General-Anzeiger”. Grund sei der hohe Aufwand für die Umstellung an den Tankstellen.

Die Einführung des neuen Super-Sprits E10 wird Benzin im kommenden Jahr nach Angaben aus der Branche auch verteuern. “Für den Autofahrer wird es auf jeden Fall teurer”, sagte ein Sprecher des Mineralölkonzerns BP der Zeitung. Hintergrund sei, dass Bio-Ethanol, das herkömmlichem Benzin jetzt schon verpflichtend zu fünf Prozent beigemischt ist, derzeit 50 Prozent mehr als normaler Sprit koste, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Angaben aus der Mineralölbranche. Zudem ist der Energiegehalt von Ethanol niedriger als von Benzin, was den Spritdurst von Autos zusätzlich erhöhen dürfte.

Kein Super-Sprit „E10“ an Luxemburgs Zapfsäulen

In Luxemburg wird es auch in naher Zukunft kein „E10“ an den Tankstellen geben, dafür sollen aber grundsätzlich zwei Prozent Ethanol dem Benzin beigemischt werden.

Denncoh sei nicht ausgeschlossen, dass auch aus luxemburgischen Zapfsäulen einmal E10-Treibstoffe erhältlich sein werden. Dies hängt davon ab, von wo die Treibstoffhändler ihre Produkte beziehen.

Autofahrer müssen jedenfalls vorsichtig sein, dann rund zehn Prozent aller Autos vertragen das „E10“ nämlich nicht. Laut Automobilclub Luxemburg kann Metall und Plastik angegriffen werden. In jedem Fall sollte sich jeder im Voraus bei seinem Autospezialisten erkundigen.

Kein Super-Sprit zum Jahreswechsel in Deutschland

Ursprünglich sollte an Deutschlands Tankstellen das neue Benzin E10 zum Jahreswechsel eingeführt werden. Statt bisher fünf sind Benzin dann künftig zehn Prozent Bio-Ethanol beigemischt.

Mit der Einführung des Kraftstoffs setzt die Bundesregierung Vorgaben der EU zur Verringerung des Kohlendioxid-Ausstoßes von Autos um. Rund vier Millionen Fahrzeuge dürften nach Angaben des Bundesumweltministeriums aber den Kraftstoff nicht vertragen, weil er Bauteile angreift. Für diese Fahrzeuge soll es auch weiter den bisherigen Sprit mit fünf Prozent Bio-Anteil geben.