Industrieaufträge steigen überraschend stark

Wie die Statistikbehörde Eurostat am Montag mitteilte, gingen im auftragsorientierten Verarbeitenden Gewerbe 3,1 Prozent mehr Aufträge ein als im Vormonat. Das war das stärkste Plus seit November 2007. Das Auftragswachstum übertraf damit die Erwartungen der Analysten, die nur ein Plus von 1,6 Prozent vorausgesagt hatten.

Gegenüber dem Vorjahresmonat fielen die Auftragseingänge in der Eurozone im Berichtsmonat um 25,1 Prozent nach einem Minus von revidiert 30,3 Prozent (vorläufig: minus 30,1 Prozent) im Mai. Ökonomen hatten einen stärkeren Rückgang um 26,9 Prozent prognostiziert. 

Die starke Entwicklung im Euroraum beruhte hauptsächlich auf dem deutlichen Anstieg der Auftragseingänge in Deutschland (plus 4,6 Prozent), wobei auch Frankreich einen Zuwachs von 0,7 Prozent verzeichnete. In der gesamten EU dagegen gingen im Juni die Bestellungen auf Monatssicht um 0,4 Prozent (Vormonat: plus 0,5 Prozent) zurück, auf Jahressicht ergab sich ein Rückgang um 24,0 Prozent (minus 28,2 Prozent). Schwach war die Entwicklung unter anderem in Großbritanien (minus 0,8 Prozent), Polen (minus 6,7 Prozent) und Dänemark (minus 29,9 Prozent).