Die Europäische Union fördert zwei neue grenzüberschreitende Projekte am Oberrhein mit insgesamt 1,2 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Das hat der Begleitausschusses des Programms INTERREG A Oberrhein entschieden. Mit dem Regiotarif werden erstmals länderübergreifende Tarifmodelle in der Grenzregion entwickelt. Sie sollen ab 2024 gelten.

„Mit dem Regiotarif verbessern wir die grenzüberschreitende Mobilität zwischen Deutschland und Frankreich, wir machen den ÖPNV attraktiver und stärken die Verbundenheit der Regionen“, begrüßte der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Dr. Volker Wissing das von der EU geförderte Projekt.

Grenzüberschreitendes Bahnangebot verbessern

Die Région Grand-Est in Frankreich und die Bundesländer Saarland, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg sowie die für den Schienenpersonennahverkehr in Rheinland-Pfalz zuständigen Zweckverbände haben sich das Ziel gesetzt, das grenzüberschreitendes Bahnangebot zu verbessern.
Mit dem Projekt „Regiotarif“ werden erstmals für einen mehrere Bundesländer (D) und eine Région (F) übergreifenden grenzüberschreitenden Raum gemeinsame Tarifmodelle entwickelt.
Einheitliche Tarife über Ländergrenzen hinweg machen die Nutzung von Bus und Bahn für Kunden attraktiver.

Für sieben deutsch-französische Bahnlinien soll ein einheitliches, kundenfreundliches Tarifangebot geschaffen werden. Das neue Tarifangebot in den Programmregionen Oberrhein und Großregion soll von Dezember 2024 an gelten und auf den folgenden Strecken eingeführt werden:

Neustadt – Wissembourg – Hagenau – Strasbourg,
Strasbourg – Offenburg,
Müllheim – Mulhouse,
Mannheim / Karlsruhe – Wörth – Lauterbourg – Strasbourg,
Saarbrücken – Strasbourg,
Saarbrücken – Forbach – Metz,
Trier – Perl – Metz.

Im Vorfeld werden die Bedarfe der Fahrgäste ermittelt. Sie dienen als Grundlage für die Ausgestaltung des Tarifangebots.

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Maßgeschneiderte Züge

Die Région Grand Est lässt zudem in Abstimmung mit den deutschen Aufgabenträgern sowie u.a. dem Land Rheinland-Pfalz einen grenzüberschreitend einsetzbaren Fahrzeugtyp entwickeln, der mit dem Bestandsfahrzeug im Zugverband ab Dezember 2024 eingesetzt werden kann.

Hintergrund

INTERREG Oberrhein – das EU-Förderprogramm für grenzüberschreitende Zusammenarbeit
Der Begleitausschuss des Programms INTERREG V Oberrhein setzt sich aus den politischen Vertreterinnen und Vertretern aus der Südpfalz, Baden, dem Elsass und der Nordwestschweiz zusammen. Die Europäische Union hat dem Begleitausschuss die Vergabe der Fördermittel für regionale Kooperationsprojekte übertragen. Gefördert werden Projekte, die einen besonders dauerhaften Effekt für die grenzübergreifende Oberrheinregion haben. Das europäische Programm verfügt für den Zeitraum von 2014 bis 2020 über insgesamt 109,7 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Seit 2014 wurden in den Bereichen Forschung, Mobilität, Umweltschutz, Arbeit, Tourismus und Zusammenarbeit der Verwaltungsbehörden und der Zivilgesellschaft bereits 147 Projekte auf den Weg gebracht.#