Nationaler Aktionstag des Krankenhauspersonals
Veröffentlicht
von
KaptanListe
am 15/05/2003 um 00:05
Noch immer ist keine Ende in Sicht des Konflikts um den Kollektivvertrag im Gesundheitswesen.
Vor der am 20. Mai bevorstehenden Generalversammlung der Krankenhaus-Entente
(EHL) sehen sich die Gewerkschaften herausgefordert, durch einen weiteren Aktionstag
auf die Einhaltung der verhandelten und erzielten Ergebnisse zu bestehen. Der
Aktionsplan für heute am 15. Mai sieht vor:
14.00 Uhr: Informationsstand in der Fußgängerzone von Esch-sur-Alzette,
organisiert vom Krankenhauspersonal der Südregion
14.30 Uhr: Sit-in in der Clinique Ste. Thérèse (Aktion der Beschäftigten
der Clinique Ste. Thérèse und vom CIPA St. Jean de la Croix)
14.45 Uhr: Menschenkette zwischen l’Hôpital de la Ville d’Esch
und der Clinique Ste. Marie (Beschäftigte der Clinique Ste. Marie, des Centre
Baclesse und des Hôpital de la Ville d’Esch)
15.00 Uhr: Protestaktion in der Clinique Sacré-Cœur (Beschäftigte
der Clinique Sacré Cœur und der Clinique Ste. Elisabeth)
15.15 Uhr: Protestaktion in der Clinique St. Louis Ettelbruck
(Beschäftigte der Clinique St. Louis, des CHNP und der Clinique St. Joseph Wiltz)
16.00 Uhr: Kundgebung im Saal des “Maison du Peuple”,
bd. Kennedy in Esch/Alzette mit Ansprachen (Aktion der Beschäftigten des Hôpital
de la Ville de Dudelange, des Hôpital Princesse Marie-Astrid Niederkorn)
17.15 Uhr: Protestaktion am CHL (Aktion der Beschäftigten des
CHL, der Clinique Bohler, Clinique Eich, INCCI) Quelle: OGB-L – Presseerklärung,
www.ogb-l.lu
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Hamisso
Die Gewerkschaften verlangen eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Sozial- und Gesundheitswesen. Der LCGB verweist darauf, dass die Zahl der entsprechend fachlich Ausgebildeten in Luxemburg zwar jüngst gestiegen sei, aber immer noch nicht ausreiche.
Das Bundesarbeitsgericht hat nun in Erfurt für die unmittelbare Anwendbarkeit einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes entschieden. Demzufolge ist Bereitschaftsdienst, wenn man sich dafür am Arbeitsort aufhalten müsse, Arbeitszeit.
Die Europäische Arbeitszeitrichtlinie begrenzt die wöchentliche Arbeitszeit einschließlich Bereitschaftsdienst auf 48 Wochenstunden. In Wirklichkeit wurden diese Grenzen bislang häufig überschritten. Wie die Kliniken und Rettungsdienste die höchstrichterlichen Entscheidungen nunmehr praktisch in Gehaltstarifen und Schichtpläne umsetzen werden, bleibt abzuwarten.
bambi
3 Mitglieder des HVEA-Verwaltungsrates, nämlich die Vertreter der Stadt Esch, sind für den Gewerkschaftsvorschlag; die 3 Vertreter der Arbed sowie der Regierungsvertreter sind dagegen.
Hamisso
Die a.o. Generalversammlung der EHL (Entente des hôpitaux luxembourgeois) hat die Gewerkschaftsforderungen abgelehnt, insbesondere die „PPV - Préretraite partielle volontaire“, eine Vorruhestandsregelung für Beschäftigte über 50, die mindestens 20 Dienstjahre auf dem Buckel haben. Dafür hatten die Gewerkschaften auf finanzielle Verbesserungen verzichtet. Nachdem OGB-L, und LCGB sich mit der EHL vor dem Schlichtungsamt wiedersehen, sehen sich dann die Gewerkschaften an frühere Verhandlungsergebnisse ebenfalls nicht mehr gebunden.
Meffo
Über die Situation an Luxemburgs Krankenhäusern ist ernsthafte Sorge angebracht, wenn man so die Pressemeldungen verfolgt.
1. ein Gerichtsprozess wegen unterlassener Hilfeleistung an einem Kind, 2. mehrere Jahrgänge an Patientenakten werden versehentlich vernichtet, 3. nun ist ebenfalls versehentlich die Leiche eines Patienten eingeäschert worden. Er war zwar schon tot, immerhin kamen aber gerade die Angehörigen und wollten ihn zur Beerdigung abholen! Peinlich, peinlich!
bambi
Hierzu gibt es eine entsprechende informative Homepage: www.ltps.lu
Hamisso
Seit 1995 gibt es das „Lycée technique pour professions de santé“. Derzeit bietet das LTPS Ausbildung an zum Krankenpfleger div. Richtungen, technische Assistenten und Hebammen, und zwar in Luxemburg, Esch/Alzette und Ettelbrück.
In der fachorientierten Sekundarschule wird auf 9 verschiedene Pflegeberufe hin vorbereitet. Abschluss der Grundausbildung nach der 14. Klasse mit dem „Examen de fin d’études secondaires techniques“. Anschlusslehrgänge werden ebenfalls angeboten.Die Schülerzahl des LTPS ist von 372 auf mittlerweile 686 gestiegen.
2002 waren 4.863 Personen in Luxemburg in dem Bereich der Krankenpflege tätig.