Nutto Bretto Steuer rechnen mit Volker Pispers
Veröffentlicht
von
KaptanListe
am 21/04/2008 um 00:04
Sie erinnern sich? Es erging in Deutschland aus Berlin diese offizielle Saga:
Man muss die Mehrwertsteuer erhöhen, um die Lohnnebenkosten senken zu können.
Doch was sind die “Lohnnebenkosten?”
Sämtliche Kosten, die auf einen Beschäftigten entfallen, sind für einen Unternehmer bzw. Betriebswirt Lohnkosten.
Dazu zählen der Bruttolohn des Beschäftigten, der Arbeitgeber-Anteil zur Sozialversicherung, der Beitrag zur Berufsgenossenschaft bzw. gesetzlichen Unfallversicherung, das Urlaubsgeld und ggf. weitere soziale Leistungen.
Diese Bestandteile gehen in die Berechnungsgrundlage für die “Investitionsentscheidung” der “Anschaffung” des “Humankapitals” ein.
Eine solche Entscheidung wird positiv im Hinblick auf die Einstellung eines Arbeitsplatzbewerbers ausfallen, wenn das Unternehmen erwartet, künftig seinen Umsatz zu erhöhen. Andernfalls wird der Bewerber nicht eingestellt. Dagegen hilft auch ein Senken von sog. “Lohnnebenkosten” überhaupt nichts. Kalkulatorisch sind diese Kostenanteile immer schon beim Bruttolohn für den zusätzlichen Beschäftigten berücksichtigt.
Man darf auch nicht glauben, wenn der AG-Anteil an den Bruttokosten eines Beschäftigten niedriger wäre, der Beschäftigte dann automatisch einen höheren Anteil zugestanden bekäme.
Die Berliner Saga heißt in der geklärten Fassung nach Volker Pispers dann also so: Wir müssen die Steuern erhöhen, um die Löhne zu senken!
Denn die “Lohnnebenkosten” ist der Anteil des Lohnes, den der Unternehmer direkt an die Sozialversicherung abführt, damit daraus später die Leistungen für den beschäftigten finanziert werden.
“Senkung der Lohnnebenkosten” heißt demnach für den Beschäftigten:
Der Bruttolohn wird reduziert, damit er später weniger aus der Sozialversicherung bekommt!
Und dafür wurde die Mehrwertsteuer erhöht.
Weiteres aus dem deutschen Kabarett:
Kabarett & Comedy in 3sat
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Hamisso
Tipp: ARD/SR-Film „Rentenangst“ am 5.5. um 21.00 Uhr bei Phoenix.
Und am 2.6. um 22.30 bei SR/SWR.
Wolfgang LIeb:
"Einigen unsrer Leser war aufgefallen, dass der ausgezeichnete Film „Rentenangst“ des Saarländischen Rundfunks über YouTube nicht mehr abrufbar ist. „Danke für das wache Auge! Aber es geht nicht um Zensur,“ schreibt uns der Verantwortliche beim Saarländischen Rundfunk. Ich glaube ihm das. Er verweist auf eine juristische Problematik wegen der Rechtesituation. Der Vertreter des Saarländischen Rundfunks bedauert selbst, die Bereithaltung des Films auf youtube.com gesperrt zu haben. Er weist ersatzweise darauf hin, dass der Film zu den oben angegebenen Zeiten gesendet wird. Werben Sie bitte in ihrer Umgebung dafür. Es lohnt sich. Und schneiden Sie mit, falls Sie die technische Möglichkeit haben. Den Film dann in einem kleinen Kreis von Nachbarn, Freunden und Verwandten vorzuführen, ist ein wertvoller Anstoß für eine wichtige Diskussion. Ganz im Sinne unseres Ziels: Aufbau einer Gegenöffentlichkeit gegen die herrschende Manipulation und Irreführung. Gerade bei diesem Thema."
http://www.nachdenkseiten.de/?p=3171