logo site
icon recherche
Forum / Arbeitswelt

Jobangebote - ist der Lohn gerecht oder Dumping ?  

Profilbild von
Jamou
67 Messages

Offline

6 Jahren  ago  

Also, wenn Du von mir eine ganz ehrliche Meinung haben willst: Tu es nicht - jedenfalls nicht wegen dem Geld bzw. der Rente. Was man anfangs bei einer Arbeit in LU absolut unterschätzt, ist der Stress, den man durch die Fahrtzeiten und die oft vorkommenden Staus hat. Es hört sich jetzt blode an, aber als ich 28 J. alt war, habe ich das auch nicth für möglich gehalten. Es ist aber so.

Wenn Dich das Klima bei Deinem jetzigen Arbeitgeber nervt, dann sieh zu, dass Du Dir etwas in der Nähe Deines Wohnortes suchst. Dann hst Du vielleicht weniger in der Tasche, aber mehr Freizeit - und die kann Dir keiner bezahlen.


Profilbild von
Jeffreybaf
1 Messages

Offline

6 Jahren  ago  

Ja, das Pendeln nach Lux kann frustrierend sein. Da du aber deinen jetzigen Job auch als frustrierend empfindest und jetzt auch schon pendlen musst und sowieso früh anfangen willst/musst (weniger Verkehr zu der Zeit), musst du abwägen. Und selbst wenn du früh anfängst: Zurück nach Hause musst du ja auch. Wenn würdest du denn ungefähr Feierabend machen?

Alle 3 potenziellen Arbeitgeber liegen ja in der Nähe einer Grenze. Da du alleinstehend bist, könntest du natürlich auch einen Umzug in Betracht ziehen, um das Pendeln zu reduzieren. Einfach auf der anderen Seite der Grenze gucken (für die Brasserie müsstest du natürlich nach Belgien/Frankreich).

Ein weiterer (kleiner) Faktor für Lux ist natürlich noch die Gehälter-Indexierung (falls bei den deutschen AG in deinem Bereich die Gehälter stagnieren), sodass du wenigstens alle paar Jahre (vielleicht auch irgendwann wieder mal Monate...) den Inflationsausgleich bekommst.

Wenn du natürlich die Möglichkeit hast, was "Frustfreies" in Nähe deines Wohnorts zu finden, schließe ich mich Jamou an...


Profilbild von
info
3572 Messages

Offline

6 Jahren  ago  

Und noch ein kleiner Hinweis, Urlaubsanspruch und Wochenarbeitszeit sollte man beachten. In vielen Branchen in Deutschland ist der Urlaubsanspruch deutlich höher und die Wochenarbeitszeit kürzer.

Daher sollte man immer das Jahresnetto aus beiden Länder durch die jeweiligen durchschnittlichen Arbeitsstunden teilen, da haben viele schon dumm geguckt als die erkannt haben das der netto Mehrbetrag in Luxemburg eigentlich durch schlecht bezahlte Mehrstunden erreicht wurde.


Profilbild von
kiwu2009
189 Messages

Offline

6 Jahren  ago  

Ich finde die Kosten sollte man auch im Auge behalten. Immerhin heute 120 km, später 180 km. Sprich 1/3 mehr Kosten für Sprit, Verschleiß, Inspektionen und Neuanschaffung (bei 200.000 km = alle 4 statt 6 Jahre ein neues Auto). Je nach Verbrauch bedeutet das mal Salopp gesagt 2 x Tanken die Woche statt heute 1 x Tanken + 2 x Inspektion im Jahr + 8 Reifen + Bremsen jährlich usw.


Profilbild von
sushil
86 Messages

Offline

6 Jahren  ago  

Er beginnt, wie geschrieben, vor 7 Uhr. Stau ist dann zumindest kein Thema.

Zum Rest kann ich persönlich nur sagen: Ich habe deutlich mehr Weihnachts-/Urlaubsgeld und 35 Tage Urlaub. Vom generelleren Gehalt ganz abgesehen.

Dieser kollektiven Negativität kann ich mich nicht anschließen. Ich frage mich was dann überhaupt eure Beweggründe sind, in Lu zu arbeiten, anstelle von Deutschland.


Profilbild von
TheDuke
136 Messages

Offline

6 Jahren  ago  

@Marc42 Einfach mal das erste Posting durchlesen und das deutsche Netto mit dem Luxemburger Netto vergleichen. Das sollte deine Frage beantworten.


Profilbild von
sushil
86 Messages

Offline

6 Jahren  ago  

@ThrDuke

Das ist ja auch ein berechtigter Punkt. Aber dass er bei seiner jetzigen Arbeit unzufrieden ist, nicht minder.

Ich beziehe mich auch nicht auf den konkreten Fall, sondern ganz pauschal hat man den Eindruck dass hier tendenziell von einem Wechsel abgeraten wird. Und wenn dann exemplarisch der Bremsen-/Ölverschleiß als Argument herhält, wird es grotesk. Dann muss man Absetzbarkeit von Zinsen der Kfz/Immobilienkredite als Pro-Argument ebenfalls nennen.


Profilbild von
TheDuke
136 Messages

Offline

6 Jahren  ago  

Das ist einfach eine kaufmännische Rechnung. Und der Faktor Zeit sollte ich auch mit berücksichtigt werden, gerade hinsichtlich des prognostizierten Zuwachses der Grenzgänger.

Am Ende des Monats sollte daher auch ein zufriedenstellendes mehr auf dem Konto sein.


Profilbild von
info
3572 Messages

Offline

6 Jahren  ago  

@Marc82

Wer einen Wechsel nach Luxemburg plant sollte die guten und die schlechten Punkte kennen und diese in seine Entscheidung einbeziehen. Leider habe ich den Eindruck das sich nur die guten Punkte rum gesprochen haben, aber nicht die schlechten.

Im aktuellen Fall gehe ich von einem Arbeitsverhältnis aus das mit hoher Wahrscheinlichkeit im Bereich der IG Metall angesiedet ist. Die og Betriebe sind alle auf 40h Woche unterwegs und haben weniger Urlaub als die deutsche Seite. Wer also hier zB 10% mehr Einkommen hat, der hat für diese 10% auch länger arbeiten müssen. Hätte er die längere Arbeitszeit in Deutschland als Überstunden gemacht hätte er evtl da sogar mehr.


Anonymous
Anonyme

Offline

6 Jahren  ago  

@Marc82

" Dieser kollektiven Negativität kann ich mich nicht anschließen. Ich frage mich was dann überhaupt eure Beweggründe sind, in Lu zu arbeiten, anstelle von Deutschland."

Ich habe sehr gut Gründe in Luxemburg zu arbeiten. Aber ich verdiene auch deutlich mehr und muss nicht 180 km am Tag fahren. Es geht ja nicht um uns, sondern um den Themenstarter, der hier nach Rat gefragt hat. Wie gesagt, wenn er keine Lust mehr auf seinen aktuellen Arbeitgeber hat, ist der Wechsel eine Option. Allerdings sind die Rahmenbedingungen nicht super.


Profilbild von
ondskapt
420 Messages

Offline

6 Jahren  ago  

@Saarlaender76: "Fahre aktuell ca 2 Std / Tag nach Trier und Lux ohne Stau ca 2,5 Std / Tag , ": Momentan kannst durch die Baustelle an der Sauertalbrücke täglich 1 Stunde dazurechnen (hin + zurück). Morgens ist schon ab 6 Uhr Stau in richtung Luxemburg. Abends ab 15:30 in die andere Richtung. Und es folgen weiter Baustellen in Zukunft....


Profilbild von
YarosVef
0 Messages

Offline

6 Jahren  ago  

Guten Abend !

Danke nochmals für die zahlreichen Antworten.

Um nochmal auf einiges einzugehen , ich habe / werde mich wohl für den Job bei der Brasserie Nationale in Bascharage entschieden.

Fahrtechnisch werde ich dies wohl in Kauf nehmen (müssen) da ein Umzug wegen des Eigenheimes nicht meine liebste Variante wäre.

Ich war / bin in DE unter dem Tarif der IG Metall , 35 Std Woche etc.. alles schön und gut ,.. doch komme ich echt verdammt oft frustriert von der Arbeit heim .

Überstunden werden beim neuen Arbeitgeber mit dem Faktor 1,5 abgefeiert . Habe ich Irgendwelche Nachteile , dadurch dass ich in DE Einkommen der PV-Anlage habe ? Natürlich erhofft man sich mit 28 Jahren auch noch eine bessere Absicherung für die Rente..

Mache ich als Pendler denn eine Steuererklärung wegen der Fahrtkosten und sonstigen Aufwendungen ?

Zur Fahrt , ich fahre von Losheim über Merzig und dort die Autobahn auf bis zum Zielort , .. kenne die Strecke bisher nicht , aber von Arbeitgeberseite heisst es , die Strecke sei noch gut befahrbar (verglichen zu anderen )

Ps. Ob gut oder schlecht weiß ich noch nicht, Abe bisher wird Mo- Do â 10 Stunden gearbeitet - Fr,Sa,So frei - was nochmal 20 % Spritersparnis & Zeitersparnis wäre .

Danke für eure Antworten ! Falls es Steuerrechtlich oder vorteilhaft noch etwas zu beantragen /wissen gibt würde ich mich über Feedback freuen .

Angenehme Woche euch allen 🙂


Profilbild von
info
3572 Messages

Offline

6 Jahren  ago  

Dann geb ich folgendes mit.

1. Schau auf guiched.lu vorbei, da gibt es alle Basisinformationen. 2. Lege dir einen Luxtrust Token zu damit du deine Behörden, Bank, KV usw Angelegenheiten online klären kannst. 3. Kümmere dich zeitig um eine Steuerkarte, solange keine vorliegt wird der Lohn mit 30% versteuert. 4. Schau mal genau in deinem Arbeitsvertrag nach, ich wette das da eine 5 Tage Woche mit 40 Stunden drin steht und eine maximale AZ von 10 Stunden am Tag. Damit gibt es den Faktor 1.5 erst wenn du mehr als 10 Stunden arbeitest, was bis zur 5 Tagewoche und 50 Stunden hoch geht. Die Zeit zwischen 40 Stunden und 50 Stunden wird idR in Luxemburg nur 1 zu 1 verrechnet. 5. Die PV Anlage fällt unter das Thema Progressionsvorbehalt und erhöht den Steuersatz wenn du eine Steuererklärung machst. Ob sich diese dank Eigenheim rechnet muss dir ein Steuerberater sagen. 6. Zum Thema Rente solltest du dein Geburtsjahrgang und die daraus resultierenden Ansprüche beachten (die sind etwas schlechter als heute) 7. Die km werden dir automatisch auf der Steuerkarte eingetragen, dabei allerdings nur die km zwischen Arbeitsstelle und Grenzübergang, für die Strecke Losheim bis Grenze gibt es leider nix. 8. Fahrstrecke würde ich Mettlach/Schwemmlingen wählen, geht schneller als die Strecke durch Merzig. Die Fahrzeit liegt zwischen 1h und 1h20 nach Verkehrsaufkommen, bei einem Unfall werden es auch gerne mal 2h und bei Gott es sind viele Unfälle auf den luxemburger Autobahnen.


Profilbild von
mimsafreddi1
982 Messages

Offline

6 Jahren  ago  

Weiss nicht, ob es schon angesprochen wurde, aber Unterschiede im Kündigungsschutz sollten vielleicht auch in die Überlegung einfliessen.


Profilbild von
Victorexpok
5 Messages

Offline

6 Jahren  ago  

Auch nicht zu vergessen und ganz wichtig! Anerkennung von Krankheiten, evt. Frühberentung usw., da sind doch gravierende Unterschiede zu Deutschland