Eigentlich nutzen Pendler grundsätzlich die Möglichkeit, auf dem Weg zur oder von der Arbeit in Luxemburg noch schnell den Tank zu füllen.
Und wer nicht im Großherzogtum arbeitet, pilgert schomal nur zum tanken schnell über die Grenze.

Ein Bild, welches sich gerade umkehrt.
Zumindest bei denjenigen, die ihre Fahrzeuge mit Benzin füllen.
Den der Kraftstoff ist in Deutschland, der derzeitigen Vergünstigung zufolge, schlichtweg billiger als in Luxemburg.

Und das ist den Bewohnern Luxemburgs so gar nicht egal.
Konjunkturbedingt sind die Lebenshaltungskosten auch im Großherzogtum massiv gestiegen.
Also wird der Tank eben nicht mehr in Luxemburg, sondern in Deutschland gefüllt.

Viele Luxemburger fahren über die Grenze

Einer laufenden Online-Umfrage des Luxemburger Wort zufolge geben 42% der Teilnehmer an, derzeit nach Deutschland alleine zum tanken zu fahren.
21% geben an, beim Luxemburger Sprit bleiben zu wollen.
26% wollen die günstigeren Preise in Deutschland nutzen, wenn es sich anbietet, man also eh etwas zu erledigen hat.
Und das kommt nicht selten vor – bei den derzeitigen Preisen steuern Luxemburger auch immer häufiger andere Geschäfte, besonders Supermärkte, in Deutschland an.

Hintergrund für die derzeit günstigeren Preise in Deutschland ist die reduzierte Energiesteuer auf Kraftstoffe, die sogenannte “Spritpreisbremse”.
Drei Monate lang, im Juni, Juli und August, ist die Energiesteuer nun gesenkt.
“Wir wollen die Menschen, die auf das Auto angewiesen sind, Pendlerinnen und Pendler, Familien und Gewerbetreibende mit den steigenden Spritpreisen nicht im Stich lassen”, sagt Finanzminister Christian Lindner (FDP).

Tankstellen geben Reduzierung an Kunden weiter

Als es am Mittwoch dann so weit war, verzeichnete der Allgemeine Deutsche Automobilclub (ADAC) tatsächlich einen Trend nach unten.
E10 war zum Stichzeitpunkt 9.50 Uhr um rund 30 Cent pro Liter billiger als 24 Stunden zuvor, Diesel um rund 14 Cent.
“Die Senkung heute Morgen ging schneller als erwartet. Das ist schon mal ein guter Schritt in die richtige Richtung.
Es fehlt aber noch ein gutes Stück”, sagte ADAC-Kraftstoffmarktexperte Christian Laberer. Die Entlastung bei E10 beträgt inklusive Mehrwertsteuer 35,2 Cent pro Liter, bei Diesel 16,7. Laut Laberer sind die Preise pro Liter noch 20 Cent zu hoch. “In den Preisen ist immer noch sehr viel Luft nach unten”, sagt der ADAC-Experte.

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