Der angeschlagene Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) rechnet wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise für das laufende Quartal mit weiteren deutlichen Belastungen. Die Krise mache weitere Risikovorsorge notwendig, die im zweiten Quartal des laufenden Jahres “signifikante Ergebnisbelastungen zumindest im hohen dreistelligen Millionenbereich” verursachten, erklärte das Unternehmen in München. Wegen weiter verschlechterter Rahmenbedingungen auf den Märkten Nordamerika, Südeuropa, Großbritannien, aber auch Deutschland müssten vor allem bei Immobilienkrediten Wertberichtigungen vorgenommen werden. Die HRE wies darauf hin, dass bereits im Jahresabschluss 2008 angekündigt worden war, dass das Unternehmen voraussichtlich 2009 und 2010 in der Verlustzone bleibe. Der Immobilienfinanzierer prüft den Angaben zufolge, große Teile seiner problembehafteten Forderungen in eine Abwicklungsanstalt, eine sogenannte “Konsolidierungsbank”, auszulagern. Dieses Modell besteht aber bisher nur als Gesetzesentwurf. Der Bund hält seit Anfang Juni 90 Prozent der HRE-Aktien, strebt aber den Besitz von hundert Prozent der HRE-Aktien an, um zu verhindern, dass die vom Staat eingesetzten gut 100 Milliarden Euro zur Rettung der HRE verloren gehen.