Das Schengen-Lyzeum in Perl wird ausgebaut.

Das Schengen-Lyzeum in Perl entwickelt sich mit raschen Schritten weiter: Nach nur anderthalb Jahren Vorbereitung stand mit der Vertragsunterzeichnung am 4. Dezember 2006 der konzeptionelle und rechtliche Rahmen für diese erste grenzüberschreitende deutsch-luxemburgische Schule. Am 27. August 2007 zogen die ersten 130 Kinder aus Luxemburg, dem Saarland, Lothringen und Rheinland-Pfalz in Räume ein, die ihnen von der Konrad-Adenauer-Schule in Perl überlassen wurden.

Jetzt wird ein Neu- und Erweiterungsbau von fast 14.000 m² Grundfläche, für den heute (12. Januar 2009) der Grundstein gelegt wird, der neuen Schule auch architektonisch eine Heimstatt und ein Gesicht geben.

Die auf 20,4 Mio € geschätzten Kosten für Baumaßnahmen und Erstausstattung werden hälftig aufgebracht vom Großherzogtum Luxemburg und dem Landkreis Merzig-Wadern, der von der Landesregierung mit erheblichen Programmmitteln unterstützt wird. Die Grundsteinlegung wird gemeinsam vollzogen von der Luxemburger Ministerin für Erziehung und Berufsausbildung, Mady Delvaux-Stehres, der saarländischen Ministerin für Bildung, Familie, Frauen und Kultur, Annegret Kramp-Karrenbauer, und der Landrätin des Kreises Merzig-Wadern, Daniela Schlegel-Friedrich.

Frau Ministerin Kramp-Karrenbauer zeigte sich besonders angetan von dem durchdachten Raumkonzept: Viele gemeinsam zu nutzende Räume, wie Mensa, Cafeteria, ein Ruheraum und ein Raum für Musik und Bewegung, ein Auditorium für größere Veranstaltungen und eine Mediothek mit Arbeitsplätzen, aber auch die Sichtverbindungen zwischen Fluren und Unterrichtsräumen, die zahlreichen Verbindungstüren zwischen Klassen- und Differenzierungsräumen sowie die Ansiedlung der Teamräume für die Lehrkräfte in Nachbarschaft zu den Klassenräumen tragen dem europäischen Geist der Schule, dem Streben nach interkulturellem Austausch und Pflege der Gemeinschaft in allen Phasen des pädagogischen Alltags in hohem Maße Rechnung. „So wie ein Bindestrich die Wörter deutsch und luxemburgisch im Schulnamen verbindet, so weist das architektonische Programm des Schengen-Lyzeums viele Bindestriche für eine harmonische Entwicklung der Schulgemeinschaft auf!“ lobte die Ministerin.

Das Schengen-Lyzeum ist eine internationale Begegnungsschule in Ganztagsform. Es gibt keine nationalen Sektionen. Schülerinnen und Schüler verschiedener Herkunft bilden von Anfang an Klassengemeinschaften, die in der gesamten Sekundarstufe I von einem stabilen, ebenfalls national gemischten Lehrerteam betreut werden. Dies ist Teil des pädagogischen Konzepts, das außerdem einen starken Akzent auf die Förderung selbstorganisierten individuellen Lernens setzt. Mit Blick auf die zunehmende Internationalisierung nicht nur des Arbeitsmarktes, sondern aller Lebensbereiche wird dabei der Vermittlung vielfältiger praxisbezogener Sprachkenntnisse und interkultureller Kompetenzen besondere Bedeutung beigemessen.