Flex, Carloh: Luxemburg hat bereits vor einigen Jahren mit dem Carsharing begonnen. Sie wissen schon: Carsharing, die Selbstbedienungsautos, die hier und da zur Verfügung stehen. Allein die beiden Betreiber verfügen über 80 Stationen im ganzen Land. Das ist schon gut, aber das Ministerium für Mobilität möchte noch weiter gehen.

François Bausch will daher das, was er als “interessante Alternative” bezeichnet, ausbauen. Denn das Land braucht sie genauso wie die Haushalte. Das Großherzogtum, um zu verhindern, dass es am Ende von zu vielen Autos von Privatpersonen verstopft wird, die letztlich nur 5% der Zeit fahren. “Die internationale Erfahrung zeigt, dass mit gut positionierten Stationen und gutem Service jedes geteilte Fahrzeug ein Dutzend Privatfahrzeuge ersetzen kann“, versichert der grüne Minister.

Für Familien wäre dies in zweierlei Hinsicht von Vorteil: Sie könnten Geld sparen und ihr Lebensumfeld verbessern. Denn ja, SEIN Auto zu besitzen ist teuer. Die Anschaffung, die Versicherung, die Wartung, der Kraftstoff, aber auch die Parkgebühren. Allein die Kosten für eine Tiefgarage in einem Gebäude belaufen sich auf fast 50.000 Euro…

Strategische Standorte

Und wenn man dann noch die Anzahl der Fahrzeuge und der damit verbundenen Mini-Reisen erhöht, trägt jeder zur Verschlechterung der Luftqualität, zur Lärmbelästigung, zur Verstopfung der Straßen oder zum Energieverbrauch bei. Ein Modell, das weit von der vom Land vorgegebenen Linie entfernt ist, seine CO2-Emissionen zu reduzieren und Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu fördern.

Der vorgeschlagene Gesetzestext zielt darauf ab, dass jede luxemburgische Gemeinde “nach eigenem Ermessen” die Orte entwickeln kann, an denen sie ein Carsharing-Angebot wünscht. Jeder soll die Freiheit haben, auf der öffentlichen Straße Plätze für die Übernahme oder das Abstellen eines Carsharing-Fahrzeugs zu reservieren.

Diese Plätze müssen strategisch festgelegt werden. A sa voir “So nah wie möglich an den potenziellen Kunden (…) an gut sichtbaren und zugänglichen Orten”.

Das künftige Gesetz soll aber auch die Pflichten der Unternehmen klären, die Carsharing-Fahrzeugflotten zur Verfügung stellen wollen. So werden alle Betreiber über eine Zulassung des Ministeriums für Mobilität verfügen müssen. Die SNCA wird auch eine neue Vignette ausstellen, um diese gemeinsam genutzten Autos oder Kleintransporter mit mehreren Plätzen zu kennzeichnen.

Der Text, über den die Abgeordneten abstimmen könnten, wird auch festlegen, was genau die verlangten Tarife beinhalten (Abonnement, zeit- und entfernungsabhängige Nutzungsgebühren, Versicherung, Wartung und Reparatur), aber auch, was sie nicht abdecken (Bußgelder, Selbstbeteiligung bei Unfällen usw.).

Und wenn Luxemburg ein Modell für die Einführung und Nutzung von Carsharing sein möchte, will das Mobilitätsministerium auch Privatpersonen, Unternehmen und Behörden mobilisieren, ihre Fahrzeuge möglicherweise ebenfalls zu teilen. Dabei gilt: Je mehr Autos rund um die Uhr zugänglich sind, desto einfacher wird der Service und damit auch die Nutzung. Das Gesetz wird daher die Modalitäten auch für diese Art von “Verleihern” festlegen.

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