Wenn der luxemburgische Abgeordnete Sven Clement über den Serra-Kreisverkehr auf dem Kirchberg spricht, spricht er von einem “strukturellen Problem”. Ein Euphemismus für die Einfahrt zum “Geschäftsviertel”, die sich unter der Woche regelmäßig in einen roten Punkt des Verkehrs in der luxemburgischen Hauptstadt verwandelt. Die einen verlieren sich in den Wegweisern, die anderen wissen nicht, welche Fahrspur sie nehmen sollen…

Dabei sprach man bei seiner Inbetriebnahme Mitte der 90er Jahre von der Straßenausstattung als “Turbo-Kreisel”. Seitdem ist das Viertel stetig gewachsen, seine Attraktivität hat zugenommen und der Kreisverkehr hat den Verkehrsfluss zwischen Bussen, PKWs, Lieferwagen usw. eher verschluckt als reguliert. Selbst der 2015 eingerichtete Bypass konnte das Problem nicht lösen.

Nun ist also François Bausch, der Minister für Mobilität, gezwungen, die Situation in einer kürzlich veröffentlichten parlamentarischen Antwort zu erklären. Und um ehrlich zu sein, sieht er kaum Licht am Ende des Tunnels. “Die richtige Lösung wurde noch nicht gefunden”, räumt er ein, trotz der von seinen Dienststellen durchgeführten Studien.

Anders als mit dem Auto

Man muss also mit einigen “hübschen” Mischmasch aus verlorenen Autofahrern inmitten eines riesigen Kreisverkehrs rechnen. Dies gilt umso mehr, als sich Kirchberg in vollem Wachstum befindet. Seit mehreren Jahren hat sich das Plateau gewandelt, um neben den 45.000 “Pendlern”, die bereits täglich in den Büros und Einrichtungen arbeiten, auch immer mehr feste Einwohner aufzunehmen.

So soll Kirchberg von 4.000 Einwohnern, die Anfang der 2000er Jahre gezählt wurden, auf mehr als 27.500 Erwachsene und Kinder anwachsen, die in den verschiedenen Teilen des Geländes untergebracht sind. Man versteht also den Willen des Fonds Kirchberg, der für die Stadtplanung des Geländes zuständig ist, alle alternativen Verkehrsmittel zum Auto aufzuwerten (Gehwege, Radwege, Busnetz).

Vor kurzem betraf übrigens eine der beiden angekündigten Erweiterungen des Straßenbahnnetzes den Kirchberg. Genauer gesagt die 2,3 km lange Verbindung zwischen der Roten Brücke und dem Laangfur. Diese sollte jedoch erst 2025 in Angriff genommen werden, um 2027 in Betrieb genommen zu werden.

Bis dahin könnte die Straßenbahn jedoch die Verkehrsströme, die sich auf den Serra-Kreisel konzentrieren, entlasten. Im Jahr 2024 wird nämlich die Achse Findel-Kirchberg in Betrieb genommen.

Ein Teil der Autofahrer, die derzeit über den Kreisel nach Ville einfahren, könnte versucht sein, ihr Fahrzeug auf einem P+R-Platz in der Nähe des Flughafens abzustellen und mit dem öffentlichen Verkehrsmittel in die Hauptstadt zu gelangen. Ein Lösungsansatz, wenn man es positiv sehen will…

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