Es ist eine Win-Win-Situation: Der luxemburgische Staat wird zu einem günstigen Preis Eigentümer von mehr erschwinglichen Mietwohnungen, und die Bauträger und Bauunternehmen erhalten eine willkommene Finanzspritze.

So hat das Wohnungsbauministerium gerade 90 Wohneinheiten erworben. Für zwei Projekte (eines in der Hauptstadt, das andere im Süden des Großherzogtums) wurden zunächst 55 Millionen Euro bereitgestellt. In den kommenden Wochen soll ein weiterer Betrag in gleicher Höhe für 90 Wohnungen in sechs Projekten investiert werden.

Derzeit bezieht sich der öffentliche Auftrag auf VEFA-Wohnungen (vente en l’état futur d’achèvement, Verkauf in einem zukünftigen Zustand der Fertigstellung). Mit anderen Worten: Bauprojekte, die bereits begonnen wurden, aber nicht genügend Investoren gefunden haben, drohen zu scheitern.

Investoren wieder motivieren

Henri Kox bestätigte diesen Schritt im Gespräch mit RTL. Der Minister für Wohnungsbau betonte vor allem zwei Punkte:

  1. Der Kauf erfolgte unter Marktpreisen (nach einer Analyse des Wohnungsbau- und des Finanzministeriums);
  2. Die Transaktion ermöglicht es den verkaufenden Unternehmen nicht, große Gewinne zu erzielen, sondern nur, bei diesen Transaktionen nicht als Verlierer dazustehen. Kein Verkauf mit Verlust.

Kurzum, der Staat will zwar in der Not helfen, aber nicht geschröpft werden. Wer weiß, ob die Initiative nicht verlängert wird, diesmal auf Wohnungen oder Häuser, die bereits gebaut wurden, aber inmitten eines Marktes auf dem Tiefpunkt keinen Käufer finden.

Natürlich sind es nicht die ersten 110 Millionen Euro, die die Branche retten werden. Sie sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber in einer Wüste von Aufträgen. Die Task Force, die um Minister Lex Delles herum eingerichtet wurde, muss schnell andere Lösungen finden.

Einige Fachleute fordern den Staat auf, bestimmte öffentliche Baustellen (insbesondere Renovierungsarbeiten) vorzuziehen. Ebenso werden steuerliche oder finanzielle Anreize erwartet, um Investoren wieder auf den Geschmack von Steinen zu bringen.