Reichtum, Kaufkraft, Armut: Angesichts der anhaltenden Inflation werden diese Themen in den Nachrichten immer häufiger aufgegriffen. Diesmal hat das Statec neue Informationen über den Lebensstandard geliefert, den die über 65-Jährigen in Luxemburg benötigen, um einen angenehmen Ruhestand zu genießen. Der Statistikbehörde zufolge kommen die rund 95.000 Senioren dieser Altersgruppe, die im Land leben, nicht mit weniger als 2.551 Euro für einen alleinstehenden Senior und 3.471 Euro für ein Ehepaar aus.

Dies ist das “Mindestbudget” für ein sogenanntes “menschenwürdiges” Leben für ältere Menschen, die noch selbstständig und bei guter Gesundheit sind. Es ist schwer, sich vorzustellen, wie viel Geld für Großeltern benötigt wird, denen die Zeit davonläuft.

Im Hinblick auf die Gesundheit (und damit die Ausgaben für Pflegeleistungen) schneiden die älteren Menschen übrigens gut ab. 47 Euro/Monat reichen aus, um die Kosten für häufige Infektionen und altersbedingte Maßnahmen (Optik, Zahnpflege, Gelenkprobleme) zu decken.

Paradoxerweise sind die Ausgaben für diesen Posten bei einem 45-jährigen Erwerbstätigen – der angeblich fitter ist – zehnmal höher.

Eigentum ist gut

In Luxemburg werden die Senioren in erster Linie Geld für das “soziale Leben” ausgeben. Das heißt, die Kosten für die Teilnahme an körperlichen Aktivitäten, kulturellen Ausflügen, Ferien, Restaurantbesuchen und sogar ein wenig Bildung. Für diesen Posten schätzt das Statec den “Bedarf” auf 579 €/Monat.

Somit würde der Anteil “Freizeit” fast dem Betrag entsprechen, der für die Ernährung benötigt wird (500 €). Ein letztlich geringeres Budget als bei anderen Altersgruppen, aufgrund eines viel kleineren Warenkorbs als bei einheimischen Kindern und Erwachsenen, die mehr Energie über ihren Teller zuführen.

Während man also ein beträchtliches monatliches Einkommen braucht, um in Luxemburg über 65 gut zu leben, weist das Statec kaum auf echte soziale Probleme in dieser Bevölkerungsgruppe (15 % der Bevölkerung) hin. Die älteren Luxemburger verfügen über ein höheres verfügbares Medianeinkommen als die jüngeren Generation en.

 

Dies lässt sich durch ein komfortables Rentenniveau am Ende des Berufslebens erklären, aber auch durch die Tatsache, dass etwa 82% dieser Senioren das Haus oder die Wohnung, in der sie leben, besitzen. Sie müssen nicht jeden Monat Miete zahlen. Und da die meisten von ihnen keine Hypothek mehr bezahlen müssen, erhöht sich ihre Kaufkraft.

Dies ist ein unbestreitbarer Vorteil, da viele Haushalte eine hohe Immobilienlast (Miete oder Kreditrückzahlung) tragen müssen, die ihren Geldbeutel belastet. Diese "Aufwandsrate" macht derzeit im Durchschnitt fast ein Viertel des Budgets der luxemburgischen Familien aus.