Der neue Landesgrundstücksmarktbericht 2021 verdeutlicht, dass die deutschlandweit hohe Nachfrage auf den Immobilienmärkten auch in Rheinland-Pfalz weiterhin erkennbar ist.

Viele Käufe trotz hoher Preise

Die Anzahl der Transaktionen auf dem Immobilienmarkt hält das hohe Niveau der Vorjahre.
Auch die Kaufpreise haben weiter angezogen.
Die Geldumsätze stiegen in 2019 um rund zwölf Prozent auf 12,5 Mrd. Euro und sind in 2020 nochmals auf einen Höchststand von über 13 Mrd. Euro weiter angestiegen.

„Rheinland-Pfalz ist ein Land mit wirtschaftlicher Kraft und sehr guter Wohnqualität. Das bestätigen die Umsatzzahlen auf dem Immobilienmarkt, die selbst während der Corona-Pandemie ungebrochen sind. Mit einer Wohneigentumsquote von 58 Prozent liegt das Land deutschlandweit an zweiter Stelle“, sagte Lewentz.

Pandemie verändert nachhaltig

Es sei auch davon auszugehen, dass die in der Pandemie etablierten Arbeitsformen das Arbeitsleben nachhaltig verändern werden.
„Es wird sicherlich viele Menschen geben, die den ländlichen Raum abseits der großen Städte als Arbeits- und Lebensraum neu bewerten, wovon gut aufgestellte Kommunen profitieren“, so der Minister.

Die historisch niedrigen Hypothekenzinsen führen dazu, dass sowohl private Anleger, als auch Kapitalanleger vielfach in Immobilien investieren.
Dadurch bieten sich insbesondere für die ländlich geprägten Bereiche große Chancen, die es zu nutzen gilt.
„Um die positive Entwicklung zu fördern, setzt das Innenministerium neben den bewährten Programmen wie der Dorferneuerung oder Städtebauförderung auch auf Kreisentwicklungskonzepte, den ZukunftsCheck Dorf und „Aktive Angebotsorte“, die als Orte mit Versorgungsaufgaben für die eigene sowie umliegende Gemeinden gestärkt werden. Die Programme spannen ein Dach über Einzelprojekte, um die ganzheitliche Betrachtung und Herangehensweise zu fördern“, hob Lewentz hervor. Neu etabliert wurde zudem ein Stadtdörfer-Programm, um siedlungsstrukturell getrennten und sozial eigenständigen Ortsteilen von kreisfreien Städten und großen kreisangehörigen Städten eine Förderkulisse zu eröffnen.

Luxemburger machen Bauland in Trier teuer

Besonders in der Region Trier haben die Preise weiter zugelegt.
Dem Landesgrundstücksmarktbericht zufolge liegt das besonders an der Tatsache, dass es immer mehr Luxemburger auf die deutsche Seite zieht, da auch im Großherzogtum die Preise massiv ansteigen.

In Trier kostet ein Grundstück mit Ein- oder Zweifamilienhaus inzwischen durchschnittlich 580.000 Euro.
2019 lag der Durchschnittspreis noch 50.000 Euro unter diesem Wert.

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Hintergrund

Die Auswertungen im Landesgrundstücksmarktbericht basieren auf den Kaufverträgen, die den örtlichen Gutachterausschüssen für Grundstückswerte in Rheinland-Pfalz von den beurkundenden Stellen aufgrund gesetzlicher Vorgaben vollständig übermittelt werden. Der von einem unabhängigen Expertengremium verfasste Bericht soll Immobilienfachleuten, interessierten Bürgerinnen und Bürgern, Bauwilligen, Investoren, Forschungsinstituten sowie Politik und Verwaltung einen Überblick über den rheinland-pfälzischen Immobilienmarkt geben.

Die aktuelle Ausgabe des Landesgrundstücksmarktberichtes Rheinland-Pfalz erschien am 12. April 2021 und umfasst 248 Seiten. Als Datengrundlage wurden Auswertungen von Kaufverträgen der Jahre 2018 und 2019, teilweise auch des Jahres 2020 herangezogen.