Wer genießt in der luxemburgischen Öffentlichkeit das höchste Maß an Vertrauen? Den Politikern, Ärzten, Lehrern, Richtern oder Journalisten? Suchen Sie nicht in dieser Liste, es sind zu 92 % die Forscher! Dies ist eine der Erkenntnisse aus einer Studie, die der Nationale Forschungsfonds (FNR) in diesem Jahr durchgeführt hat.

Nach einer Covid-Krise, die bei manchen Menschen Zweifel hervorgerufen hat (Fake News, Infragestellung von Gesundheitsvorschriften und somit des Wortes der “Wissenschaftler”), ist dies eine Popularität, die all jene beruhigen dürfte, die an der Verbesserung der wissenschaftlichen Kenntnisse und ihrer Verbreitung arbeiten.

Für die FNR, die diese Umfrage seit 2007 durchführt, ist es im Übrigen bemerkenswert, dass dieser Vertrauensindex seit der letzten Studie gestiegen ist: +5 Punkte in zwei Jahren. Und eine noch größere Genugtuung ist, dass dieser Grad an Glaubwürdigkeit vor allem bei den Einwohnern mit den geringsten Bildungsabschlüssen, d. h. “Grundschule + 3”, gestiegen ist (+ 17 Punkte).

Mehr in die Forschung investieren

Mit Vertrauen in die Ergebnisse der durchgeführten Studien nehmen die Befragten auch die im Großherzogtum entwickelten Forschungsarbeiten wahr. Ja, der Slogan “Wissenschaft = Fortschritt” ist nach wie vor ein Gefühl, das von den meisten Einwohnern geteilt wird. Ja, von diesen Fragestellungen sind positive Auswirkungen auf die Gesellschaft zu erwarten, sei es im Hinblick auf die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit, die Gesundheit oder die Mobilität.

In den Augen der Mehrheit der 600 Befragten sind die Forscher durchaus in der Lage, insbesondere Umweltprobleme (Umweltverschmutzung, Überschwemmungen, erneuerbare Energien) zu lösen, aber auch das Bildungsniveau der Bürger zu verbessern. 79% der Befragten betonten, dass politische Entscheidungen auf wissenschaftlichen Ergebnissen basieren sollten. So viel zu den Anti-Vax-Fans von gestern!

Die Wissenschaft braucht Zeit, bevor sie Schlussfolgerungen ziehen kann, und damit auch Geld. Die Investitionen in die öffentliche und private Forschung sind in Luxemburg in den letzten 15 Jahren stetig gestiegen. Im Jahr 2021 belief sich das Budget auf fast 426 Millionen Euro. Die FNR-Umfrage zeigt, dass noch mehr Geld benötigt wird.

Für 54% der Befragten reicht es nicht aus, dass Luxemburg nur 0,5% seines Bruttoinlandsprodukts für Studien ausgibt. Auch hier dürfte dieser Wähleraufruf diejenigen freuen, die ihre Karriere über Mikroskope oder Zahlenkolonnen gebeugt verbringen im LIST, LISER, an der Uni oder im Naturhistorischen Museum zum Beispiel.

 

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