Bundesrat macht Weg für schnelles Internet per Funk frei

Auch die bislang unversorgten Regionen in Deutschland sollen bald ans schnelle Internet angeschlossen werden. Der Bundesrat machte dazu den Weg frei, indem er die Nutzung alter Fernsehfrequenzen für die Datenübertragung frei machte. Damit können Unternehmen demnächst schnelle Internetzugänge per Funk in Regionen anbieten, die nicht ans DSL-Netz angeschlossen sind. Die Fernsehfrequenzen sind durch die Umstellung des Antennenfernsehens auf die digitale DVB-T-Technik freigeworden. Die Nutzung der sogenannten Digitalen Dividende werde “zu einer kurzfristigen Vollversorgung mit Breitband beitragen”, erklärte das Bundeswirtschaftsministerium. Die begehrten Frequenzen sollen nun versteigert werden, der Staat hofft auf hohe Einnahmen. Die Internetwirtschaft kündigte an, “hohe Millionenbeträge” in die Internetversorgung auf dem Land zu stecken. Dabei sollten vorrangig die sogenannten weißen Flecken ohne DSL-Versorgung erschlossen werden, erklärte der Branchenverband Bitkom. Damit der Ausbau wirtschaftlich tragfähig sei, müssten allerdings auch die Städte ans Funkinternet angeschlossen werden.Kritik an der Frequenzvergabe übten die Geräteindustrie und Kabelnetzbetreiber. Der Fernsehempfang per Kabel und Antenne könnte durch neue Mobilfunk-Signale erheblich gestört werden, beklagt der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI). Ein störungsfreier Empfang sei nur mit Geräten gesichert, die erst noch entwickelt werden müssten.Zu Konflikten dürfte es zudem mit Funkmikrofonen kommen, die die gleichen Frequenzen nutzen. Das Wirtschaftsministerium sicherte zu, den betroffenen Fernsehsendern und für die Mikrofontechnik sollten adäquate Alternativfrequenzen zur Verfügung gestellt werden. An den Kosten für die Umstellung werde sich der Bund beteiligen.