TBB muss sparen

Mit dem Projekt „Meine TBB“ machen sich die Trierer Bundesligabasketballer bereit für die Zukunft. Eine umfassende Situationsanalyse des Clubs im Februar hat ergeben, dass sich die TBB Trier mittel- und langfristig in verschiedenen Bereichen weiterentwickeln muss, um den veränderten Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein.

„Wir möchten den Basketball in Trier und der Region weiter voranbringen und nachhaltig absichern“, sagt TBB-Geschäftsführer Lothar Hermeling. „Aus diesem Grund haben wir uns im Februar mit einer Gruppe von Wirtschafts-Experten zusammengesetzt, um die Situation des Profibasketballs in Trier zu analysieren und ein tragfähiges Konzept für die Zukunft zu entwickeln.“

Mehr lokale Identifikation und wirtschaftliche Unabhängigkeit

Die Neupositionierung, die unter dem Arbeitstitel „Meine TBB“ bereits seit Anfang des Jahres vorangetrieben wird, geht nun in die Phase der Umsetzung. „Ein großes Problem ist,“, sagt Dr. Ralph P. Moog, der die TBB bei der Strategieentwicklung und deren Umsetzung berät, „dass die Gesellschafter des Clubs bei Fans und Öffentlichkeit nur unzureichend bekannt sind. Eine Identifikation mit ihnen ist deshalb für viele schwierig. Wir haben uns daher dazu entschlossen, den Kreis der Gesellschafter auszuweiten und ihn darüber hinaus stärker in der Region Trier zu verankern. Dazu haben wir Gespräche mit Persönlichkeiten vor allem aus der lokalen Wirtschaft geführt, die der Öffentlichkeit bestens vertraut sind. Unsere Überlegungen wurden durchweg positiv aufgenommen und viele haben ihre Unterstützung schon signalisiert.“

Durch die geplante Neu-Strukturierung soll außerdem die wirtschaftliche Last des professionellen Spielbetriebes in der Beko Basketball-Bundesliga auf zusätzliche Schultern verteilt und somit ein noch breiteres Fundament geschaffen werden. „Unsere bisherigen Gesellschafter sind sehr zuverlässig. Aber gerade die Entwicklungen in der jüngsten Vergangenheit im Zusammenhang mit der Wirtschaftskrise zeigen, dass wir uns breiter aufstellen müssen“, sagt TBB-Geschäftsführer Lothar Hermeling.

Einschnitte jetzt halten Club auf Kurs – Sportliche Zusammensetzung des Teams bleibt unverändert

Die täglichen Negativ-Schlagzeilen über Stellenabbau und Kurzarbeit beweisen: Die Krise ist noch nicht vorbei, im Gegenteil, die Auswirkungen werden immer stärker spürbar. „Die Wirtschaftskrise ist mittlerweile bei unseren Fans und Sponsoren angekommen. Wir mussten das in diesem Jahr schmerzlich erfahren. Zum einen schlägt sich das in den bisherigen Ticketverkäufen nieder, zum anderen müssen wir zum ersten Mal damit umgehen, dass Sponsoren ihre Zusagen nicht in vollem Umfang einhalten können“, sagt Lothar Hermeling.

Im Rahmen der geplanten Umstrukturierung wurde bereits das Budget der TBB Trier für die laufende Saison auf Einsparpotenziale geprüft, um so die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Clubs nachhaltig zu sichern.

Wegen der aktuellen Einbußen bei den Sponsoring-Geldern sieht sich die TBB Trier aber veranlasst, schon jetzt stärker als ursprünglich geplant zu reagieren: „Wir haben sowohl bei den Mitarbeitern der Geschäftsstelle als auch beim sportlichen Personal Einschnitte bei den Bezügen geprüft und umgesetzt“, sagt Lothar Hermeling.

Die Mannschaft setzt ein Zeichen

„Die Mannschaft und unsere Coaches haben dafür geschlossen ihre volle Unterstützung zugesichert. Das Team der TBB Trier bleibt demnach also unverändert. Uns wird nach jetzigem Kenntnisstand kein Spieler verlassen“, so Hermeling weiter.

Team-Kapitän James Gillingham erklärt die Zugeständnisse der Mannschaft so: „Wir wollen damit unsere Verbundenheit zum Club und unser Vertrauen zum Ausdruck bringen. Für uns sind diese Stadt und der Verein ein Stück Heimat geworden. Wir fühlen uns auch den Menschen hier verbunden. Und wir möchten so ein Zeichen setzen, denn wir glauben, dass es sich für den Basketball in Trier zu kämpfen lohnt! Nicht nur auf dem Parkett.“

Zu dieser im Profisport alles andere als gewöhnlichen Reaktion seiner Mannschaft sagte Headcoach Yves Defraigne: „Wir stellen uns unserer Verantwortung und geben nicht nur auf dem Spielfeld alles dafür, den Erfolg des Clubs zu erreichen. Jetzt liegt es aber auch an unseren Fans und der Region insgesamt, uns auf diesem Weg zur Seite zu stehen und ihren Teil dazu beizutragen, dass wir die Saison sportlich und wirtschaftlich erfolgreich abschließen können.“

Das Strategiekonzept sieht vor, die positiven Signale aus der Region jetzt nach und nach in eine konkrete Organisationsform umzusetzen. Über den Fortgang der Neupositionierung wird der Verein rechtzeitig weitere Auskunft geben.


Pressemitteilung TBB Trier