Sportfreunde Lotte – Eintracht Trier 2:3 (1:1)
0:1 Kraus (34.), 1:1 Herzig (37., Eigentor), 1:2 Kulabas (47.), 1:3 Drescher (85.), 2:3 Hess (90.)

Vor 1467 Zuschauern in der „connectM-Arena“ in Lotte zeigte das Team von Cheftrainer Roland Seitz eine geschlossene und sehr engagierte Leistung, war auch taktisch sehr gut eingestellt. Der SVE-Coach spielte diesmal mit zwei Spitzen – für Marc Gouiffe á Goufan rückte Thomas Kraus ins Team und stürmte neben Ahmet Kulabas. 

Das sollte Früchte tragen: In der zweiten Minute hatte Alon Abelski aus zwölf Metern die große Chance zur Führung, schoss den Ball aber nach einer Flanke von Thomas Drescher über das Gehäuse von Keeper André Maczkowiak.

Mit der Zeit bissen sich aber die seit 25 Partien ungeschlagenen Sportfreunde ins Spiel, gewannen viele Zweikämpfe und waren immer wieder durch Standardsituationen gefährlich. Das erste Tor des Tages markierte aber der SVE. Nach einer Kombination über Chhunly Pagenburg und Thomas Drescher köpfte Kraus, der mit seiner laufstarken und aggressiven Spielweise die Lotter Abwehr immer wieder ins Schwitzen brachte, zum 0:1 ein (34. Minute). Die Freude über die Führung währte aber nur ganze drei Minuten. Innenverteidiger Denny Herzig verrutschte der Ball bei einem Klärungsversuch – André Poggenborg war zum ersten Mal an seiner alten Wirkungsstätte geschlagen.

Auch nach dem Seitenwechsel erwies sich Trier als spielstark. Chhunly Pagenburg zeigte bei einem Flankenwechsel viel Übersicht, danach passte Fahrudin „Faz“ Kuduzovic auf Ahmet Kulabas, der zum 1:2 einnetzte (47.). Bereits in der 55. Minute hätte Abelski für eine Vorentscheidung sorgen können, vergab aber erneut aus etwa elf, zwölf Metern zentraler Position.

Die Gastgeber warfen alles nach vorne, waren aber dadurch auch im Abwehrverbund anfälliger. Wie etwa in der 78. Minute: Thomas Kraus lupfte den Ball über Schlussmann Maczkowiak, der sich außerhalb des Strafraums nur mit einem Handspiel zu helfen wusste. Die logische Konsequenz war die rote Karte, die FIFA-Referee Michael Weiner zücken musste. Reservekeeper Stephan Tantow stand in der 85. Minute vor einer ersten Bewährungsprobe – und ließ einen noch nicht einmal sonderlich scharf getretenen Freistoß von Drescher passieren. Die Vorentscheidung? Nein! In der letzten Minute der regulären Spielzeit machte Martin Hess das 2:3. Und der Schütze des zweiten Treffers der Gastgeber scheiterte in der Nachspielzeit noch einmal knapp.

Cheftrainer Seitz konnte denn auch zufrieden sein: „Mich freut besonders, dass wir die Sportfreunde mit spielerischen Mitteln bezwungen haben. Gerade, wenn man das Chancenverhältnis zugrunde legt, war es ein völlig verdienter Sieg. Die Jungs haben sich voll rein gehauen und die Konzentration und das Engagement einer guten Trainingswoche auch ummünzen können. Wir sind jetzt nahe dran an Lotte und wollen am Mittwoch im vorgezogenen Spiel in Wiedenbrück unbedingt nachlegen. Wir wissen aber, dass es sehr schwer wird. Wiedenbrück hat einen Riesenlauf und ist bereits Sechster.”

 

TBB Trier – ALBA BERLIN 74:78 (31:44)

Die TBB Trier kämpft sich nach schwacher erster Hälfte sehenswert in die Partie gegen einen spielerisch deutlich überlegenen Gegner zurück – das verdient Respekt, auch wenn es am Ende erfolglos blieb. Das Punktspiel gegen ALBA BERLIN geht mit 74:78 verloren, die Sensation belibt aus. Die gezeigte Teamleistung macht aber Mut für die Aufgaben der nächsten Wochen – gegen starke und schlagbare Gegner. Hier geht’s zum kompletten Spielbericht!

 

Köln 99ers – Immovesta Dolphins Trier 73:60 (33:26)

Die Talfahrt der Immovesta Dolphins hält an. Die Trierer Rollstuhlbasketballer hatten am Samstagnachmittag bei den Köln 99ers mit 73:60 (33:26) das Nachsehen. Für den Bundesligisten von der Mosel war es bereits die dritte Niederlage in Folge.

Dolphins-Spielertrainer Dirk Passiwan hätte sich sicher einen anderen Start in die Rückrunde gewünscht. Dem 35-jährigen war die Enttäuschung nach der Niederlage in Köln ins Gesicht geschrieben. „Wir waren wieder zu nachlässig, haben zu viele Fehler gemacht.“ Weil zudem die Konkurrenten Frankfurt und München im Playoff-Rennen punkteten, ist die Meisterschaftsrunde in weite Ferne gerückt. Zwar bleiben die Dolphins Fünfter, haben aber schon jetzt zwei Niederlagen mehr auf dem Konto als die Konkurrenten München und Frankfurt. Zudem wurde gegen Köln der direkte Vergleich verloren. Dolphins-Manager Günter Ewertz schreibt die Playoffs nicht ab, sagt aber: „Es wird richtig schwer für uns. Im neuen Jahr dürfen wir nur ein Spiel verlieren.“

Das Spiel in Köln war ein Rückfall in alte Zeiten. Die Gegner stellen in der Verteidigung zwei „Bewacher“ für Triers Ausnahmespieler Dirk Passiwan ab. Dadurch entstehen für seine Teamkameraden Freiräume. Doch die Trierer verstanden es wieder nicht, die dadurch entstehende Überzahl in der Offensive konsequent zu nutzen. Ein weiteres Manko war die Wurfausbeute. Nur 45 % der Feldwürfe fanden ihr Ziel, an der Freiwurflinie war die Quote mit 6 von 16 noch schlechter (37 %). Ewertz selbstkritisch: „Wenn du in die Playoffs willst, musst du einfach besser werfen.“

Im gesamten Spiel lag Köln knapp vorne. Nur als Chad Jassman Mitte des letzten Viertels (34. Min.) zum 52:52-Ausgleich traf, machte sich im Dolphins-Lager und bei den 50 mitgereisten Fans Hoffnung breit. In den Schlussminuten hatten die 99ers jedoch den längeren Atem, die Trierer Siegesträume platzten. Erschwerend kam hinzu, dass Passiwan aufgrund einer Grippe nicht in Topform war, Dirk Schmitz mit einer Handverletzung auflief und Tara Feser es aufgrund einer Verletzung nur auf einen Kurzeinsatz brachte.

Im Viertelfinale des DRS-Pokals ist München am kommenden Samstag, den 17. Dezember, um 18:30 Uhr in der Wolfsberghalle zu Gast.