Luxemburg ist zwar ein kleines Land, aber seine Minister (und der Schutzdienst) sind viel unterwegs. So legte die Fahrzeugflotte der Regierung und der Leibwächter im vergangenen Jahr rund 686.000 Kilometer zurück. Das entspricht dem 17-fachen des Erdumfangs oder anders gesagt: Ein Minister reist in zwölf Monaten einmal um die Welt!

Seit vielen Jahren ist es Aufgabe des Regierungsschutzdienstes, sich um diese (teilweise gepanzerten) Autos zu kümmern, die dem Premierminister und seinen 16 Ministern als “Dienstwagen”, bei offiziellen Besuchen für den Transport der empfangenen Persönlichkeiten, als Pannenfahrzeuge (bei Pannen oder Wartungsarbeiten), aber auch für die Überwachung der Behörden durch die mit der Sicherheit der Regierungsmitglieder und ihrer Gäste beauftragten Beamten dienen können.

Ein Blick auf den Bericht des luxemburgischen “Wagenparks” zeigt, dass dieser zunächst einmal ein sehr unterschiedliches Alter hat. Zwar wurden einige Fahrzeuge erst im Laufe des Jahres angeschafft, doch einige haben bis zu 22 Jahre auf dem Tacho. Sie sind also gut abgeschrieben.

Eine nicht allzu “grüne” Flotte

Wenn man die Details dieser “offiziellen Garage” liest, überrascht jedoch, wie wenig Vielfalt bei den ausgewählten Marken herrscht. Wie die Autofahrer im Großherzogtum vertrauen auch die Behörden in erster Linie auf Modelle made in Germany. Da jede Regel ihre Ausnahme hat, ist es bemerkenswert, dass ein Tesla inmitten von 17 Mercedes, 3 Audi und 17 BMW auftaucht…

In den letzten Jahren wurde die Verwendung dieses Parks mehrfach präzisiert. Dies geht so weit, dass ihre Nutzung nun Teil des Ethikkodexes ist, den Xavier Bettel, die beiden stellvertretenden Premierminister und die Minister anwenden müssen. Ein moralischer “Straßenkodex”, in dem insbesondere festgelegt ist, dass jedes Regierungsmitglied :

  1. für private Zwecke nutzen darf (auch um in den Urlaub zu fahren),
  2. die Kosten für Privatfahrten zwingend selbst tragen muss,
  3. das Auto von einem Familienmitglied fahren lassen darf, sofern der Minister selbst an Bord ist.

Ende 2022 hatte die Regierung eine Übersicht über die eingesetzten Motoren erstellt. Hybrid- oder Elektromodelle machen weniger als 8 % der gesamten Ministerialflotte aus.

Ein Trick, um ein Auto aus dem offiziellen Fuhrpark zu erkennen: Auf dem Nummernschild stehen die Buchstaben CD.

 

Verfolgen Sie die Überlastung der luxemburgischen Autobahnen direkt über unsere Rubrik VERKEHR