General Steve Thull ist ein glücklicher Generalstabschef. Der Kommandant der luxemburgischen Truppen weiß, dass er in diesem Jahr auf einen steigenden Verteidigungshaushalt zählen kann (696 Millionen Euro, d.h. 13% mehr als 2023), aber auch, weil die Lëtzebuerger Arméi von einer noch nie dagewesenen Investition profitieren wird. “Es wird sogar die größte in der Geschichte des Landes sein”, kommentiert ihre zuständige Ministerin.

So hat Yuriko Backes gerade die Verpflichtung des Staates bestätigt, 2,6 Milliarden Euro auszugeben, um die Ausrüstung der großherzoglichen Truppen mit neuen Kampf-, Unterstützungs- und Logistikfahrzeugen für die nächsten drei Jahrzehnte zu gewährleisten.

“Wir müssen in der Lage sein, den Feind davon abzuhalten, uns anzugreifen. Und, wenn nötig, das Land wirksam zu verteidigen”, erinnert General Thull nüchtern. Die angespannte geopolitische Lage auf internationaler Ebene in den letzten Jahren hat diesen Willen offensichtlich verstärkt. “Auf europäischem Boden kam es zu einer Aggression gegen die Souveränität eines Landes, in der Ukraine. Diese Art von Aggression war bis dahin eine Fiktion und ist nun Realität geworden. Unsere Truppen müssen daher robuster, reaktionsfähiger und zahlreicher sein.”

Die angekündigte Khaki-Investition (“zehnmal mehr als in den Vorjahren!”) wird sich nun also auf den Kauf verschiedener Geräte auswirken. Aufklärungs-, Angriffs-, Mannschafts-, Rettungstransport- oder technische Panzer, deren erste Modelle 2028 in Luxemburg eintreffen werden. Fahrzeuge, die das Militär dann etwa 30 Jahre lang nutzen können sollte (Ersatzteile und Wartungsarbeiten sind in den 2,6 Milliarden enthalten…).

Ein Hauch von Grenzland

Im Bereich der Offensive umfasst der Auftrag 38 Jaguar, 16 Griffon und 5 Serval. Die Armee wird aber auch mit 2 gepanzerten Abdeckfahrzeugen, 3 gepanzerten Abschleppwagen, 50 Multi Logistic Support Trucks, 24 schweren Panzertransportern und sogar 48 Mehrzweckwaggons ausgestattet, um den Transport dieser Fahrzeuge zu anderen Einsatzorten zu gewährleisten.

Diese Entscheidungen wurden getroffen, damit Luxemburg mit den Streitkräften und dem Material seiner Nachbarn, Frankreich und Belgien, gleichziehen kann. Ministerin Yuriko Backes erinnert: “Eine Homogenisierung ist unerlässlich. Dadurch wird die logistische Unterstützung so einfach und schlank wie möglich gestaltet.”

Und wenn die luxemburgische Armee ihre “Garage” ausbaut, will sie auch ihre eigenen Reihen vergrößern. Gal Steve Thull hat das Ziel bereits ins Auge gefasst: “Es ist ganz einfach: Heute zählt unsere Armee 1.250 Personen, davon 900 Soldaten. Langfristig möchten wir 200 bis 400 zusätzliche Soldaten rekrutieren.”

Auf dem Weg zur Milliarde

So viele Soldaten, die bald in das künftige binationale belgisch-luxemburgische Bataillon eintreten können. Dabei wird es sich um eine Einheit handeln, die auf das Sammeln von Informationen über den Feind, den Kampf und die Sicherung geografischer Gebiete spezialisiert ist. Die Struktur soll bis 2030 entstehen. “Insgesamt wird der luxemburgische Teil des Bataillons 350 Uniformierte versammeln, die sich auf Diekirch, Arlon und Marche-en-Famenne verteilen werden.”

Zur Erinnerung: Der Verteidigungshaushalt soll in den kommenden Jahren steigen und bis 2028 eine Milliarde Euro erreichen. Die Idee ist, 2% des Bruttonationaleinkommens für die Armee bereitzustellen. Ein Engagement, das den Erwartungen der Verbündeten, insbesondere der NATO-Staaten, entspricht.

 

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