Kartell: Millionenstrafe für ArcelorMittal

Die EU-Kommission hat eine Geldbuße von 518 Millionen Euro gegen ein Stahl-Kartell verhängt. 17 Spannstahl-Produzenten, darunter die deutschen Unternehmen Pampus und Saarstahl, sollen zwei Jahrzehnte lang in ganz Europa Preise abgesprochen und Märkte aufgeteilt haben.
Saarstahl nimmt dabei eine besondere Rolle ein, weil es die EU 2002 über das Kartell informierte und so die Zerschlagung ermöglichte.

„Es ist erstaunlich, wie es so zahlreichen Unternehmen gelingen konnte, über einen so langen Zeitraum hinweg nahezu die gesamte europäische Bauindustrie auf einem so wichtigen Produktmarkt zu schädigen“, erklärte Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia am Mittwoch. Die Unternehmen seien fast so aufgetreten wie in einer Planwirtschaft.

Die Höchststrafe von 276,5 Mio. Euro muss der Weltmarktführer Arcelor-Mittal zahlen. Gegen Pampus wurde eine Geldbuße von 56 Mio. Euro verhängt. Saarstahl wurde unter der Kronzeugenregelung die gesamte Strafe erlassen, weil die Firma als erste ausgepackt hatte.