Die bereinigte Inflationsrate in Luxemburg liegt aktuell bei 4,7 Prozent.

Daher geht Luxemburgs Statistikbehörde Statec davon aus, dass es bereits im zweiten Quartal dieses Jahres eine Indexierung aller Löhne ausgelöst werden könnte.

Energiepreise steigen in schwindelerregende Höhen

Statec zufolge liegt der Hauptgund bei enorm gestiegenen Preisen für Rohöl auf dem Weltmarkt sowie die nationale C02-Steuer.
Der Preis für Heizöl stieg in einem Jahr um 80 Prozent.
Mineralölprodukte sind im Vergleich zum Vorjahr teils 50% teurer geworden.
Der Erdgaspreis legte mit 23 Prozent  ebenfalls deutlich zu.

Statec zufolge sind allerdings viele weitere Produkte teurer geworden.
Schuld ist die Pandemie: Wie die Behörde erklärt hat, seien nach wie vor viele globale Produktionsketten unterbrochen:
Mit der Folge das das Angebot an Waren und Dienstleistungen eingeschränkt sei, während die Nachfrage enorm zugelegt hat.
Der Aufwärtsdruck auf die Preise hat sich entlang der Produktionskette aufgebaut und wird nun spürbar an die Endverbraucher weitergegeben”.

Zweite Tranche noch dieses Jahr möglich

Daher könnte es in diesem Jahr sogar noch eine Indexierung geben.
Statec rechnet allerdings eher mit dem ersten Quartal 2023.

Zwei Indexierungen – das gab es bislang nur 1991, als die Indextranche am1.  Januar und 1. November ausgelöst worden war.
Und die letzte Indextranche war erst im Oktober 2021 ausgelöst worden.

Letzten Endes muss man noch abwarten, bevor man wissen kann, zu welchem Zeitpunkt die Gesamtheit der Gehälter, Bezüge und Renten in Luxemburg um 2,5 Prozent aufgewertet werden.

Hintergrund

Mit dem Index sollen die Löhne an die Inflation angepasst werden.
Der “Index” oder auch “gleitende Lohnskala” ist also die gesetzlich festgelegte, automatische Anpassung der Löhne und Gehälter an die Preisentwicklung.

Der Index wird zwar von Arbeitnehmern gerne gesehen – ist aber auch nicht ganz unkritisch zu betrachten.
Da er noch nicht gedeckelt ist, ist es egal, wieviel ein Arbeitnehmer bereits verdient.
Das bedeutet, dass hohe Einkommen noch mehr anwachsen, als niedrige Löhne.