Der weltgrößte Stahlhersteller ArcelorMittal schreibt rote Zahlen. Nachdem man im letzten Jahr noch einen Gewinn von ca. 22 Millionen Dollar vermelden konnte, musste der Konzern letzte Woche einräumen, dass der Umsatz um fast ein Viertel auf 15,6 Milliarden Dollar zurückging. „Die ohnehin schon schwierige Lage hat sich weiter verschlimmert“, sagte Vorstandschef Lakshmi Mittal. Grund seien vor allem die Billig-Exporte aus China. Er forderte die Politik auf Schutzzölle zu erheben. Es handele sich nicht um eine Wirtschafts,- oder Absatzkrise, sondern um eine Importkrise. Die Ausgangslage in Europa und Nordamerika sei grundsätzlich gut. Doch die massiven Stahlausfuhren aus China halten die Stahlpreise unter Druck. Die Stahlbranche wirft den Chinesen vor, ihre Stahlüberschüsse zu Dumpingpreise auf den Weltmarkt zu bringen.

Der operative Gewinn (Ebitda) des Konzerns sackte im Sommerquartal um 30 Prozent auf knapp 1,4 Milliarden Dollar ab. Der Umsatz ging um fast ein Viertel auf 15,6 Milliarden Dollar zurück. Der Vorstand musste seine Prognose für das zu Ende gehende Jahr erneut senken. Nun hält er nur noch einen operativen Gewinn von 5,2 bis 5,4 Milliarden Dollar für möglich. Ursprünglich hatte das Management 6 bis 7 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt.

Der Konzernvorstand kündigte als Reaktion weitere Einsparungen an, auch die Schlussdividende für dieses Jahr soll ausfallen.