Erst im Mai war noch darüber spekuliert worden, ob der nächste Index erst Anfang 2020 fallen wird – statt, wie ursprünglich prognostiziert, Endes dieses Jahres.
Die aktuelle Entwicklung der Verbraucherpreise im Großherzogtum lässt Arbeitnehmer nun wieder darauf hoffen, bereits im letzten Quartal 2019 eine inflationsbedingte Anpassung der Löhne und Gehälter zu erhalten.

Ölpreise angestiegen

Hintergrund für die aktuelle Entwickling sind die Zahlen, die Luxemburgs Statistikbehörde Statec am Mittwoch veröffentlicht hat. Demnach stiegen die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahr im Mai um 2,07 Prozent.
2017 hatten sie bei mageren 1,7 Prozent und 2018 sogar nur bei bei 1,5 Prozent gelegen.
Besonders ins Gewicht fällt im Index-Warenkorb der Preis für Erdölprodukte, der um 4,1Prozent gestiegen ist.
Ausgaben für Wohnen, Wasser, Strom und Heizen sind Statec zufolge um 2,84 gestiegen. Ausgaben für Hotels, Cafés und Restaurants sind um 3,02 Prozent gestiegen, die für Lebensmittel hingegen nur um 1,45 Prozent.

Die letzte inflationsbedingte Anhebung von Löhnen und Renten um 2,5 Prozent gab es erst im August 2018.
Langfristig wird Statec zufolge nach der möglichen Indextranche in diesem Jahr länger keine folgen, denn die Einführung des kostenlosen ÖPNV dürfte das Wirtschaftswachstum ausbremsen.

Hintergrund

Mit dem Index sollen die Löhne an die Inflation angepasst werden.
Der “Index” oder auch “gleitende Lohnskala” ist also die gesetzlich festgelegte, automatische Anpassung der Löhne und Gehälter an die Preisentwicklung.
Jedes Mal, wenn der Verbraucherpreisindex im gleitenden Semesterdurchschnitt um 2,5% angestiegen oder gefallen ist, werden die Löhne und Gehälter, aber auch Renten, Ausbildungsvergütungen, Familienzulagen, garantiertes Mindesteinkommen (RMG) usw., um 2,5% angepasst.

Der Index wird zwar von Arbeitnehmern gerne gesehen – ist aber auch nicht ganz unkritisch zu betrachten.
Da er noch nicht gedeckelt ist, ist es egal, wieviel ein Arbeitnehmer bereits verdient.
Das bedeutet, dass hohe Einkommen noch mehr anwachsen, als niedrige Löhne.