Umweltzonen wirkungslos gegen Feinstaub

Die Einführung von Umweltzonen in zahlreichen Städten hat laut einer Studie des ADAC zu keiner nennenswerten Verbesserung der Luftqualität geführt. Experten maßen die Schadstoffbelastung an einer verkehrsreichen innerstädtischen Messstation vor und nach Einführung der Umweltzonen, erklärte der ADAC. Zum Vergleich wurden die Werte aus Städten herangezogen, die bislang keine Umweltzone haben. Um den Einfluss des Wetters auszuschließen, wurden jeweils benachbarte Städte verglichen.In Berlin, wo es seit Frühjahr 2008 eine Umweltzone gibt, verzeichneten die Messstationen laut ADAC im Vergleich zu 2007 uneinheitliche Konzentrationen von Feinstaub. Demnach gab es mal einen Anstieg der Feinstaubkonzentration von bis zu fünf Prozent, mal einen Rückgang von bis zu 4,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im nahe gelegenen Potsdam, wo es keine Umweltzone gibt, schwankten die Werte demnach zwischen plus 2,1 Prozent und minus 1,9 Prozent. Auch bei der Konzentration von Stickstoff in der Luft hätten die Messwerte gezeigt, dass in Berlin mit Einführung der Umweltzone keine größeren Erfolge erzielt wurden als in Potsdam.Vergleichbare Ergebnisse hätten auch Analysen der Werte aus Mannheim, wo es seit 2008 eine Umweltzone gibt, und aus Ludwigshafen und Karlsruhe gezeigt, die keine Fahrverbote verhängten. Angesichts der “teils massiven Einschränkungen der Mobilität von Anwohnern und Handwerksbetrieben” durch die Fahrverbote forderte der ADAC daher eine Abschaffung der Umweltzonen.Umweltzonen gibt es in mehr als 30 deutschen Städten. Für Fahrzeuge mit hohem Feinstaubausstoß – meist ältere Diesel-Autos ohne Rußfilter – ist die Einfahrt in eine Umweltzone in der Regel verboten. Andere Pkw und Nutzfahrzeuge müssen je nach Feinstaubausstoß eine rote, gelbe oder grüne Plakette aufweisen. Ab 2010 sollen nur noch Autos mit grüner Plakette in Umweltzonen fahren dürfen.