Was ist ein Luxemburger? Es ist schwierig, ein Phantombild der Einwohner des Landes zu erstellen, da die Vielfalt der Profile im Großherzogtum so ausgeprägt ist. Ein Schmelztiegel, der ohne große Spannungen in einem kosmopolitischen Staat gelebt wird, wie die Zahlen der letzten Volkszählung belegen. Von 2011 bis 2021 ist die ausländische Bevölkerung um ein Drittel (+38 %) gewachsen. Dieses Wachstum ist weitaus stärker als das der Luxemburger selbst.

Das Statec hat die tausendundein Gesichter analysiert, aus denen sich die Wohnbevölkerung heute zusammensetzt. Dabei wurde zunächst festgestellt, dass 47,2 % der Einwohner des Landes ausländische Staatsangehörige sind. “Nur” 52 % der Einwohner sind derzeit Luxemburger. Und selbst von diesen Luxemburgern besitzt jeder Fünfte eine zweite Staatsangehörigkeit (18 %). So verhält es sich mit den 643.941 gezählten Einwohnern.

Wenn man die nationale Demografie betrachtet, könnte man sogar sagen, dass die Einwohner … mehr Europäer als Luxemburger sind. Von den 180 Nationalitäten, die in der Bevölkerung vertreten sind, stammen die meisten Menschen aus einem der 27 EU-Mitgliedstaaten. Die Portugiesen führen die Rangliste der repräsentativsten Länder an.

Innerhalb von zehn Jahren stellt das Statec fest, dass die drei Bevölkerungsgruppen, die am stärksten gewachsen sind, aus Rumänien (+ 295%!) stammen, gefolgt von Asien (+ 251%) und Afrika (+ 143%). Dies, obwohl im gleichen Zeitraum die bosnischen (-30%), montenegrinischen (-25%) und dänischen (-23%) Gemeinschaften am stärksten zurückgingen. A

Mit auch einem spürbaren "Brexit-Effekt" auf die Zahl der in Luxemburg lebenden Einwohner des Vereinigten Königreichs: -21% zwischen 2022 und 2021.

In diesen Feststellungen stellt das Statec auch fest, dass es einen Unterschied von mehr als drei Jahren im Durchschnittsalter der Luxemburger und der in Luxemburg lebenden Ausländer gibt. 41,3 Jahre bei den ersteren gegenüber 39,7 Jahren bei den anderen. Die Ausländer sind jünger, aber auch in der aktiven Altersgruppe der 25- bis 54-Jährigen deutlich stärker vertreten.

Die Analyse in diesem Punkt ist einfach: Es ist die Möglichkeit einer beruflichen Karriere, die Männer und Frauen aus der ganzen Welt in das Großherzogtum zieht. Die Herausforderung besteht darin, diese Außenseiter zu verankern. Das neue Staatsangehörigkeitsgesetz hat dazu beigetragen, ebenso wie das nunmehr offene Wahlrecht bei Kommunalwahlen.