Wenn Ihr Gegenüber die Augen verdreht, nehmen Sie es nicht persönlich – möglicherweise bezieht sich die scheinbar abfällige Geste gar nicht auf Sie. Die Augen zu verdrehen kann nämlich auch ein prima Training nach einem anstrengenden Bürotag sein, an dem konzentriertes Lesen, stundenlange Computerarbeit oder das Sichten von Unterlagen den Sehapparat stark strapaziert hat.

„Das sind allesamt starrende Tätigkeiten, für die unser Auge nicht geschaffen ist. Die inneren Augenmuskeln sind durch die permanente Naheinstellung ständig angespannt, Verkrampfung und Mangeldurchblutung drohen“, erklärt Dr. Volkhart Brethfeld vom Berufsverband der Augenärzte Deutschlands. Mögliche Folgen des starren Blicks sind übermüdete, gereizte, brennende oder gerötete Augen, Fremdkörpergefühl sowie ein all gemeiner Erschöpfungszustand, der sich in Gereiztheit und Müdigkeit nie derschlagen kann. Mediziner nennen diese Beschwerden Asthenopie. Sie entstehen durch das Wechselspiel zwischen Auge und Umwelt, sind aber keine eigenständige Krankheit.

Stress verstärkt Beschwerden

Gefährdet sind neben Bildschirmarbeitern vor allem junge Menschen, „die in einer Prüfungsphase unter Stress stehen und vermehrt bei künstlichem Licht lesen und lernen“, sagt Brethfeld. „Also zum Beispiel Schüler und Studenten oder Handwerker vor der Meisterprüfung. Fällt die Anspannung weg, verschwinden meist auch die Sehbeschwerden.“

In unserem Büroalltag von heute, wo Computerarbeit vorherrscht, ermüden die Augen jedoch sehr häufig. Die folgenden Maßnahmen geben der Optik dann den notwendigen Frische- Kick:

  • Entspannen Sie Ihre Augen, sooft es möglich ist, zum Beispiel mit den anschließenden Übungen.
  • Lüften Sie den Raum, in dem Sie arbeiten, öfter am Tag für ein bis zwei Minuten. Das erhöht den Sauerstoffgehalt in der Luft und wirkt wie ein natürlicher Augenbefeuchter.
  • Wer am Computer arbeitet, sollte seinen Monitor so ausrichten, dass der Blick um etwa 15 Grad nach unten gerichtet ist. „Ein solcher ,Schlafzimmerblick‘ hat den Vorteil“, sagt Brethfeld, „dass sich das Oberlid automatisch senkt und so den empfindlichen Augapfel besser vor dem Austrocknen schützt.“ Lichtreflexe auf dem Bildschirm möglichst abstellen: Sie strengen die Augen an.
  • Blinzeln Sie bewusst häufiger. Wenn wir entspannt sind, haben wir eine Blinzelrate von etwa 22 Lidschlägen pro Minute, bei der Arbeit am Computer sind es nur noch bis zu sieben. Der Tränenfilm wird dann seltener erneuert, was die Gefahr von „trockenen Augen“ mit sich bringt. Künstliche Tränen aus der Apotheke können hier helfen.
  • Reiben Sie nicht mit den Fingern in den Augen – auch wenn es noch so juckt. Dabei können Keime von den Händen in die empfindliche Schleimhaut der Augen eindringen und eventuell eine Entzündung hervorrufen. Gegen Juckbeschwerden haben sich Augentropfen und -gele bewährt.

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