Es gibt Kämpfe, die man gewinnen kann. So gilt es in Luxemburg mittlerweile als gesichert, dass der Stundenlohn von männlichen und weiblichen Arbeitnehmern gleich ist. Eine Studie von Eurostat hat diese Situation bestätigt, die vielen Vorurteilen widerspricht.

Was die Lohngleichheit pro geleisteter Arbeitsstunde (oder Gender Pay Gap) betrifft, ist das Großherzogtum sogar der Klassenbeste in der Europäischen Union. Die nächstplatzierten Staaten (Rumänien, Slowenien, Italien und Polen in den Top 5) sind weit davon entfernt, wie Luxemburg einen Einkommensunterschied von 0,7 % zu haben. Dies bedeutet, dass die (öffentlichen und privaten) Arbeitgeber des Landes für eine nahezu perfekte Gleichbehandlung sorgen.

Die Annäherung der Löhne zwischen Männern und Frauen erfolgte in Luxemburg besonders schnell. Im Jahr 2007 betrug das Lohngefälle fast 10 %. Rund 15 Jahre später hat sich die Kluft also geschlossen.

Belgien “rettet” seine Ehre

Auf der Ebene der Großregion ist die Situation bei weitem nicht so idyllisch, wie der Vergleich der durchschnittlichen Bruttostundenverdienste zeigt. Während der Lohnunterschied im europäischen Durchschnitt 13 % zu Ungunsten der Frauen beträgt, sind die Unterschiede in Frankreich oder Deutschland weitaus größer. -15 % auf der Pariser Seite, -18 % in Richtung Berlin. Belgien würde (fast) die Ehre unter den Nachbarn des Großherzogtums retten. Auf der Brüsseler Seite soll die finanzielle Trennung zwischen den Geschlechtern fast 5 % betragen.

In einer kürzlich veröffentlichten Analyse schränkte das Statec jedoch die Zufriedenheit mit dem Gender Pay Gap ein. Das luxemburgische Statistikamt wies darauf hin, dass “in bestimmten Wirtschaftszweigen weiterhin große Unterschiede bestehen”.

Während sich einige Sektoren in Bezug auf die Lohnparität als besonders tugendhaft erweisen (wie die öffentliche Verwaltung, das Gesundheits- und Sozialwesen oder das Baugewerbe), hinken andere hinterher, wie das Finanzwesen, das Immobilienwesen, die spezialisierten, wissenschaftlichen und technischen Bereiche oder auch der Handel.

Ein Ergebnis, das es zu verbessern gilt

Der von Eurostat verwendete Indikator unterstreicht nicht, dass Frauen im Großherzogtum immer noch eine niedrigere Beschäftigungsquote haben und häufiger Teilzeit arbeiten als Männer. Dies wirkt sich auf ihre Einkommen und später auf ihre Altersrenten aus. Ganz zu schweigen von dem deutlichen Unterschied beim Durchschnittslohn (etwa 5.000 €/Jahr zu Lasten der Frauen). Das Ministerium für die Gleichstellung von Frauen und Männern hat also noch einiges zu tun.