Französischen Medienberichten zufolge beabsichtigt der Kraftwerksbetreiber des Pannenmeilers Cattenom, der französische Energiekonzern EDF, Grundstücke neben den vier Reaktoren zu kaufen.

Der Direktor der Anlage, Thierry Rosso, sagte der Tageszeitung „Le Républicain Lorrain“, die EDF kaufe rund um die Anlage „mehrere Hundert Hektar“ Grundstücke für Projekte, die „morgen entstehen könnten“. Es gebe viele Möglichkeiten wie Photovoltaik-Anlagen oder Windräder, sagte Rosso. Bislang gebe es noch nichts Konkretes, man sei „einfach vorausschauend“.

Der saarländische Grünen-Chef Markus Tressel fordert schnelle Klarheit über die Pläne der EDF. „Cattenom muss als Standort für mögliche neue Druckreaktoren ausgeschlossen werden.“ Die Bundesregierung, müsse klären, ob und gegebenenfalls welche neuen Anlagen in Cattenom geplant werden. Die Ankündigung Macrons, Fessenheim vom Netz zu nehmen, sei eine Aufforderung an die Bundes- und die Landesregierung in Saarbrücken, schnell in Paris vorstellig zu werden.

Rosso, der Direktor in Cattenom, hatte im Frühjahr angekündigt, dass Cattenom länger als die bislang vorgesehenen 40 Jahre (das wäre bis 2026) am Netz bleiben soll und es dafür auch entsprechende Investitionen geben werde. Der erste der vier Reaktoren ist 1986 ans Netz gegangen.

Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) fordert, Cattenom bis 2026 „endgültig außer Betrieb zu nehmen“. Sie begrüße die Entscheidung des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron, das veraltete AKW Fessenheim im Jahr 2020 endgültig schließen zu wollen. Das nächste Ziel muss nun sein, die vier Blöcke des AKW Cattenom bis spätestens zum Jahr 2026 endgültig außer Betrieb zu nehmen. Denn dann hat Block 1 seine vorgesehene Laufzeit von 40 Jahre erreicht. Diesen Appell hatte ich gemeinsam mit dem saarländischen Umweltminister Reinhold Jost erst unlängst an den französischen Umweltminister François de Rugy gerichtet. Die Ankündigung Macrons, bis zum Jahr 2035 zwölf weiteren Reaktoren abzuschalten, würde hierfür den nötigen Spielraum bieten”, so Höfgen.