Ob man nun an ihre Zukunft glaubt oder daran zweifelt, es ist unbestritten, dass die Elektromobilität in den letzten Jahren in Luxemburg einen unglaublichen Aufschwung erlebt hat. Und Claude Turmes und François Bausch sind die ersten, die vor Glück hupen, wenn es darum geht, die Fortschritte zu bewerten.

Es stimmt, dass die beiden grünen Minister (Energie und Mobilität) alle Hebel in Bewegung gesetzt haben, um sowohl die Einwohner als auch die Unternehmen dazu zu bringen, ihre Gewohnheiten bezüglich der Motorisierung zu ändern. Das Ergebnis ist, dass die Dieselmodelle bei den Verkaufszahlen regelmäßig von den E-Fahrzeugen überholt werden (wobei Benzin immer noch die Pole Position zukommt).

Allein von Januar bis August 2023 wurden fast 10.400 Neuzulassungen von Elektroautos verzeichnet. Eine nie dagewesene Begeisterung. Inzwischen gibt es eine (durch die Höhe der staatlichen Zuschüsse begünstigte) Vorliebe für 100%ige Elektroautos.

Eine flächendeckende Einführung

Zwar ist das Großherzogtum noch weit vom Ziel entfernt, bis 2030 einen Anteil von 30 % Elektroautos am gesamten Fahrzeugbestand zu haben. Die Minister prognostizieren jedoch, dass sich das Land diesem Ziel rasant nähern wird, auch wenn die aktuelle Zahl eher bei 7 % liegt.
Das Duo ist so zuversichtlich, weil am Horizont ermutigende Signale auftauchen. Angefangen bei den öffentlich zugänglichen Ladestationen, die wie Pilze aus dem Boden schießen. Im Großherzogtum soll es bereits mehr als 2.000 davon geben. Damit landet Luxemburg auf Platz 2 der europäischen Länder hinsichtlich der Elektromobilität.

Darüber hinaus haben 3 700 Privatpersonen die möglichen Subventionen genutzt, um sich ebenfalls mit Steckdosen auszustatten, und auch Tankstellen und Unternehmen folgen diesem Beispiel. Im Rahmen der ersten beiden Ausschreibungen wurden 49 Projekte mit 9,5 Mio. € gefördert, um fast 800 zusätzliche private Ladestationen zu installieren.

Dies ist erst der Anfang, denn die jüngsten Gesetze sehen vor, dass in neuen Wohn- und Zweckgebäuden eine Mindestanzahl von Ladestationen und Vorrichtungen installiert werden müssen. Ganz zu schweigen von der angekündigten Förderung für Investoren, die spezielle Ladestationen zum Aufladen von Lkw-Batterien installieren. Ja, auch Lkws wechseln die Energiequelle!

Der staatliche Fuhrpark selbst ist auf Elektroautos umgestiegen. 265 E-Fahrzeuge wurden bereits angeschafft, um die Beamten in den verschiedenen Behörden zu befördern. Und was ist mit dem Busnetz, das Linie für Linie auf elektrisch betriebene Busse umgestellt wird. Allein auf den regionalen und grenzüberschreitenden RGTR-Verbindungen werden mittlerweile 48 % der gefahrenen Kilometer mit E-Bussen zurückgelegt.

Wie sieht es nun mit der Entsorgung der alten Batterien aus? Wie kann eine ausreichende Versorgung für diese E-Transition sichergestellt werden? Wird Strom weiterhin die günstigste Energie im Vergleich zum Tanken sein? Wann werden die Anschaffungskosten für E-Fahrzeuge deutlich sinken? Hier haben weder Claude Turmes noch François Bausch Antworten. Sie haben lediglich ihren Teil des Jobs erledigt: Sie spielen die Starter der Elektromobilität auf Luxemburger Art.

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