Falsche Zöllner nehmen Luxemburg-Reisenden Bargeld ab

Der Zoll warnt vor Betrügern, die sich als Zöllner ausgeben und Reisenden im Grenzraum zu Luxemburg Bargeld abnehmen. Bislang seien vier Fälle in Rheinland-Pfalz und im Saarland bekanntgeworden, teilte das Hauptzollamt Koblenz am Freitag mit. Die falschen Beamten seien dabei immer nach dem gleichen Muster vorgegangen: Aus Luxemburg kommende Reisende würden hinter der Grenze von mindestens einem Fahrzeug verfolgt und mit einer Anhaltekelle des Zolls auf einen abgelegenen Parkplatz geleitet.

Dort weise sich dann einer der Männer mit einem Dienstausweis des Hauptzollamts Trier als Zivilfahnder aus. Dieses Hauptzollamt wurde jedoch bereits 2002 aufgelöst. Die falschen Zollfahnder geben dann an, sie hätten die Aufgabe, möglicherweise illegal über die Grenze transportiertes Bargeld einzuziehen. Den Reisenden stellen die Täter eine scheinbar amtliche Quittung über den eingezogenen Betrag aus und verschwinden.

Nach Angaben des Hauptzollamts Koblenz ist es zwar richtig, dass der Zoll im Grenzraum zu Luxemburg regelmäßig Bargeldkontrollen vornimmt, um Geldwäsche und die Finanzierung terroristischer Vereinigungen zu verhindern. Allerdings seien die echten Beamten in der Regel in grün-weißen Dienstfahrzeugen unterwegs und trügen Dienstkleidung.

Bei einer solchen Kontrolle müssen Reisende den Angaben zufolge mitgeführtes Bargeld oder ähnliche gleichgestellte Zahlungsmittel wie Wertpapiere im Gesamtwert von 10 000 Euro oder mehr auf Befragen anmelden und den Verwendungszweck angeben. Nur dann, wenn sich bei einer Kontrolle Anhaltspunkte für Geldwäsche ergäben, werde das Bargeld gegen Ausstellung einer amtliche Quittung mit Dienstsiegel sichergestellt.