Die Hochmoselbrücke bei Zeltingen-Rachtig, der Hochmoselübergang, ist seit Donnerstagmittag für den Verkehr freigegeben.
Als erste rollten Politiker in einem Konvoi über die 1,7 Kilometer lange und bis zu 160 Meter hohe Brücke im Moseltal, nachdem sie ihn feierlich eröffnet hatten.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Verkehrsminister Dr. Volker Wissing haben den Hochmoselübergang als ein Beispiel für herausragende Ingenieurskunst „made in Rheinland-Pfalz“ gewürdigt. Der Bau der transeuropäischen Verkehrsachse sei das Ergebnis eines generationenübergreifenden, intensiven Planungs- und Abstimmungsprozesses gewesen. „Die engagierten Brücken- und Straßenbauer in Rheinland-Pfalz haben dieses Mammutprojekt in hervorragender Zusammenarbeit gestemmt.”

Neue Impulse für Wirtschaft und Tourismus

„Wir bauen Infrastruktur. Wir schaffen Perspektiven. Die Menschen in der Region, entlang der Strecke werden enorm profitieren“, sagte Verkehrsminister Dr. Volker Wissing.
Die Hochmoselbrücke sei Teil eines der größten Infrastrukturprojekte in Deutschland. „Wir schließen eine Lücke im großräumigen rheinland-pfälzischen Verkehrsnetz, wir verbinden Eifel, Hunsrück und die Moselregion“, sagte der Minister. Das Gesamtprojekt werte die Standortqualität entlang der Strecke auf und gebe Wirtschaft und Tourismus neue Impulse.

Auch Kritik am “Gigant aus Beton”

Kritik an dem Bauwerk kam von den Grünen: Die Eröffnung “dieses monströsen Straßenbauprojekts” sei kein Grund zum Feiern, sagte die grüne Bundestagsabgeordnete Corinna Rüffer aus Trier. “Die Hochmoselbrücke zerstört die einmalige Naturlandschaft im Moseltal, ist schlecht fürs Klima und bietet keine Antwort für die Mobilität in der Zukunft.” Der “Gigant aus Beton” sei “ein Paradebeispiel für eine Verkehrspolitik von vorgestern – auf die Union, SPD und FDP fatalerweise auch heute noch setzen”, betonte sie.

Die Hochmoselbrücke ist das Kernstück einer rund 25 Kilometer langen Neubaustrecke der B 50neu zwischen der A 1 bei Wittlich und der bestehenden B 50 bei Longkamp.
Die Baukosten belaufen sich auf rund 483 Millionen Euro, von denen der Bund den Großteil trägt. Der Anteil des Landes liegt bei 20 Millionen Euro. Etwa 35 Millionen Euro wurden in Naturschutzprojekte und Ausgleichsmaßnahmen investiert. Neben den baulichen Maßnahmen an der Straße selbst, wie den Grünbrücken, sind auf einer Fläche von mehr als 600 Hektar besondere landespflegerische Kompensationsmaßnahmen umgesetzt worden.