“Anders helfen”

“Wer bezahlt das alles? Wir mit unseren Steuern!” Der Petitionär, ein gewisser Kevin Krier, ist sichtlich aufgebracht und begründet seine Überlegungen vor allem mit der Energiekrise und der Notwendigkeit, neue Finanzierungsmöglichkeiten zu finden, um den steigenden Kosten zu begegnen.

Seiner Meinung nach wäre es daher “wichtiger, auf andere Weise zu helfen, als kostenlose öffentliche Verkehrsmittel anzubieten, zum Beispiel durch die Schaffung einer Beihilfe für Energiekosten”. Auch die Möglichkeit, einen Teil des Geldes, das in kostenlose Mobilität investiert wird, für die Renten zu verwenden, wurde angesprochen.

Im Visier: die kostenlose Nutzung von Bussen, Zügen und Straßenbahnen also, aber auch die kostenlosen Autobahnen in Luxemburg. Sollte seine Petition die erhoffte Resonanz finden, schlägt Kevin Krier sogar eine monatliche Transportpauschale von “nur zwanzig Euro” vor.

Förderung der sanften Mobilität

Zur Erinnerung: Am 1. März 2020, zu Beginn des ersten Containments, war das Großherzogtum das allererste Land der Welt, das seinen öffentlichen Verkehr, dass heißt Bus- und Straßenbahnlinien sowie die nationalen Züge in der zweiten Klasse, völlig kostenlos anbot.

Mit dieser Initiative der Regierung sollte die “sanfte Mobilität” gefördert werden, und zwar nicht nur bei den Einwohnern, sondern auch bei den Grenzgängern, die ihr Auto an der Grenze stehen lassen und nach ihrer Ankunft in Luxemburg die kostenlosen Verkehrsmittel nutzen sollten.

Diese Maßnahme, die bei ihrer Einführung auf breite Zustimmung stieß, entspricht einer Investition, die damals auf fast 41 Millionen Euro geschätzt wurde, auch wenn die derzeitige Krise der Rohstoffe (insbesondere Treibstoff für die Busse und Strom für die Züge und die Straßenbahn) die Rechnung wahrscheinlich noch weiter in die Höhe treiben wird.

Wie man sich vorstellen kann, kommt die Petition, die das Ende der Gratisfahrten fordert, derzeit nur schwer in Gang. Die Petition wurde am 7. Oktober gestartet und hat derzeit nur etwa 100 Unterschriften. Bis zum 17. November müssen mindestens 4.500 Unterschriften gesammelt werden, damit die Petition in der Abgeordnetenkammer diskutiert werden kann.