Zu wenig Bahnfahrer unter Grenzgängern
Veröffentlicht
von
KaptanListe
am 11/03/2015 um 00:03
1.795 Dauerkarten für die Bahn hat die luxemburgische Eisenbahngesellschaft CFL im letzten Jahr an Grenzgänger aus Deutschland verkauft.
Das ist das Ergebnis einer parlamentarischen Anfrage, auf die Verkehrsminister François Bausch (Déi Gréng) reagiert hat.
Demnach liegt der Anteil bei gerade einmal 4,5 Prozent, geht man von rund 41.000 Pendlern aus, die regelmässig zu ihrer Arbeit nach Luxemburg fahren.
Aus Frankreich fahren mit 9,5 Prozent deutlich mehr Grengänger mit der Bahn.
Ebenfalls hat sich Bausch zur Nachfrage eines einheitlichen Tarifes für die Großregion geäußert.
Der Minister sieht in dieser Richtung derzeit keinen Handlungsbedarf, da sich die Tarife ohnehin sehr ähneln würden.
So kostet die Monatskarte von Trier nach Luxemburg 85,80 Euro, das Ökoticket für Fahrten mit Bus und Bahn innerhalb Luxemburgs ist für 50 Euro zu haben.
Pendler aus Frankreich zahlen 85,80 Euro und Grenzgänger aus Belgien sogar 91,50 Euro im Monat.
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rollenderrubel
Ja, das ist echt schade. Zugegeben ist es zwar nicht gerade einfach, die Situation im Grenzgebiet, wo viele Pendler dezentral wohnen, für so viele wie möglich zu verbessern, aber gerade mit größeren P&R-Plätzen ließe sich doch schon viel gewinnen. Gerade das letzte Teilstück der Autobahn nutzen ja wirklich die meisten Auto-Pendler, egal, ob sie in Trier wohnen oder nicht. Da könnte man mehr rausholen.
In manchen Situationen können Fahrgemeinschaften eine halbwegs gute Lösung sein.
@ Bus118
Genau die vielen Absichtserklärungen, die immer mal wieder durch die Region geistern (wer sie auch immer lancieren mag), die sind es, die wie ein Hemmschuh wirken. Anstatt das Problem wirklich ein für allemal anzugehen, kommt alle paar Monate irgendeine "Neuigkeit", wie "man" das Problem in den Griff zu bekommen gedenkt. Allerdings fehlt grundsätzlich die Nennung von Ross und Reiter, d.h. es wird weder gesagt, wer die "Neuigkeit" in die Welt gesetzt hat, noch wer "man" ist, dem die Ohren langezogen werden können, wenn es wieder einmal nichts wird.
Irgendwo glaube ich in dem Artikel auch gelesen zu haben, dass die Anzahl von P&R-Plätzen von derzeit 1.400 auf 13.000 aufgestockt werden soll. Schon da fehlte allerdings ein Hinweis darauf, ob diese Zahlen nun nur das Deutsch-Luxemburgische Grenzgebiet betreffen, oder ob sie praktisch das gesamte Luxemburger Grenzgebiet beinhalten. Aber wie auch immer: bei 41.000 Pendlern nur aus Deutschland sind 13.000 P&R-Plätze immer noch nicht ausreichend, wenn man die Mehrheit der Pendler in Busse und Bahnen bekommen will. Wie dem auch sei: dieser Passus ist jetzt wieder verschwunden, wie auch der ganze Artikel offenbar erheblich gekürzt wurde. Damit sind wir wieder beim Thema "Neuigkeiten"...
Ich habe mich damit abgefunden, dass ich bis zur Rente Autopendler bleiben werde, auch wenn ich 2018, wenn ja alles besser wird, noch ein paar Jährchen machen muss. Aber sehr lange ist es dann glücklicherweise auch nicht mehr.
Das stimmt, die Bahn ist elendig langsam, seit Fahrplanwechsel noch langsamer und unpünktlicher! Es hiess doch dass mit dem Ausbau Igel-Grenze die Pünktlichkeit besser würde ?
Aber da ja nicht alle in Trier wohnen, muss ja die Bahn auch zwischen Trier und Luxemburg Zwischenhalte einlegen ;-)
Der Bus braucht aber auch von Trier nach Luxemburg ungefähr eine Stunde
@Info: Willst du noch eine Abfahrt zwischen Wasserbillig und Mertert ? Da werden sich aber viele sträuben.
Ich verstehe nicht warum kein Politiker die schon oft vorgeschlagene Idee eines P&R auf Höhe der Löwener Mühle aufgreift? Dieser wäre ideal um Bus und Bahn miteinander zu verbinden...
Aber vielleicht wird ja alles besser mit der hypothetischen Weststrecke ab 2018 ? Da bin ich aber schon in Rente...
Pendlerheld
Ich fahre täglich mit dem Bus ab Grenze Mesenich und desöfteren auch mit der Bahn. Aber wenn kein Stau ist eigentlich viel lieber mit dem Bus, denn die Bahn ist absolut unzuverlässig. Ständige Verspätungen, teilweise über 30 Min. Wenn der Zug nicht schon zu spät abfährt, dann hält er fast immer irgendwo mitten auf der Strecke für einige Minuten aus irgendwelchen Gründen.
Auch verstehe ich nicht, warum die Verbindung so elend langsam ist. Von Trier nach Luxemburg eine Stunde Fahrt (wenn nichts dazwischenkommt !) ist einfach indiskutabel langsam ! Meistens werden sogar eher 1 Stunde 15 Minuten oder mehr daraus. Ich würde gerne mit der Bahn fahren, aber diese muss auch leistungsfähig sein.
Trabbi
Ich (und viele andere Saarländer) würden auch sofort zu öffentlichen Verkehrsmitteln wechseln, wenn
- es von Merzig aus mehr Busrouten mit kürzerer Fahrzeit gäbe
- es die Bahnstrecke Merzig-Luxembourg gäbe
Zudem stimme ich meinen Vorrednern zu: Es scheint zwar die Definition für "Grenzgänger" in den Köpfen der Politiker zu sein, aber es kommt eben NICHT jeder Grenzgänger aus Trier und NICHT jeder Grenzgänger arbeitet auf dem Kirchberg.
info
Wenn ich zwischen dem Grenzübergang Wasserbillig und Mertert über eine neu Abfahrt zur Bahnlinie käme und dort von einem Parkplatz an einen Pendlerbahnhof gehen könnte würde ich genau das machen. Leider gibt es diese Lösung nicht.
Nee, rollenderrubel, ich bin weder Daniel, noch kannte ich die Kommentare.
rollenderrubel
MrGarlic, du bist nicht zufällig Daniel? :D
[URL]http://www.lessentiel.lu/fr/news/story/11474420[/URL]
(Sehr lustige Leserkommentare)
Oder auf deutsch – ohne lustige Leserkommentare:
[URL]http://www.lessentiel.lu/de/news/story/Park-Rides-platzen-aus-allen-Naehten-26752855[/URL]
Richtig! Volle Zustimmung. Meiner einer redet sich auch immer und immer den Mund fuselig, wenn es darum geht, dass die Anschlüsse und Rahmenbedinungen im Umfeld stimmen müssen, damit man auf den ÖPNV umsteigen kann. Und wie MrGarlic richtigerweise erwähnt, wohnt nicht jeder in Trier und nicht jeder arbeitet unmittelbar am Banhhof oder am Kirchberg.
Wo liebe Politiker kommen da endlich mal vernünftige Vorschläge? Wo sind denn da die Ideen, wie man das besser machen kann? Ich sehe leider keine. Vorschläge würde es aber zu hauf geben, wenn man mal unter den Pendlern und in Umfragen die richtigen Fragen stellen würde und nicht nur würden sie gerne: ja, nein, vielleicht.
1 1/2 Stunden für eine Strecke im ÖPNV sind einfach nicht akzeptabel! Punkt. Aus!
Der Tenor in dem Artikel klingt so, als läge der Schwarze Peter allein bei den Pendlern. An an dieser Stelle sollte man nach dem "Warum?" fragen. Aus meiner Sicht bietet die Bahn schlicht keine vernünftigen Alternativen, die vor allem Dinge wie Anschlüsse und P&R berücksichtigen. Steige ich in meinem Wohnort gleich in die Bahn, dann darf ich in Trier morgens und abends je mindestens eine halbe Stunde auf meinen Anschlusszug warten, i.d.R. sogar länger (merke: nicht jeder Pendler wohnt mitten in Trier!). In dieser Zeit bin ich mit dem Auto fast schon die ganze Strecke gefahren. Dabei ist noch nicht einmal eingerechnet, dass ich von Luxembourg-Gare aus auch erst noch einmal in einen Bus steigen muss, um ins Büro zu kommen (bzw. abends vom Büro aus zum Luxemburg-Gare mit dem Bus fahren muss). Da bin ich statt mit der Bahn mit dem Auto auf jeden Fall schneller, selbst wenn ich jeden Tag im dicksten Stau stehen würde.
Eine Alternative wäre nur der Bus, aber bei meinen Arbeitszeiten sind die P&R-Parkplätze schon lange voll (egal ob für Bahn oder Bus), so dass ich mir aussuchen kann, jeden Tag ein Ticket zu kassieren oder vielleicht doch besser gleich bis zur Arbeitsstelle im Auto zu bleiben.
Die Schuld hat nicht immer das Opfer, liebe Kommunal- und/oder Verkehrspolitiker! Wenn Ihr für akzeptable Rahmenbedingungen sorgt, dann wechseln auch mehr Pendler auf öffentliche Verkehrsmittel. Und dabei müsst ihr noch nicht einmal immer mit den Euroscheinen winken - ich bin überzeugt, bei einem bedarfsgerechten Angebot, welches gleichzeitig praktikable Fahrzeiten berücksichtigt (also kurz und bündig: bei einem vernünftigen Service), ist der Ticketpreis auf einmal gar nicht mehr so wichtig. Es gibt nämlich genügend Leute, denen das tägliche Pendeln mit dem Auto - aus welchem Grund auch immer - gehörig auf den Keks geht, denen aber leider nichts anderes übrig bleibt.